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Scheinwerfereinstellgeräte: Im MAHA Lichtlabor

19.04.2018 11:00 Uhr
MAHA Lichtlabor
m MAHA Lichtlabor in Haldenwang kümmern sich fünf Mitarbeiter um neue Entwicklungen im Bereich Scheinwerfereinstellprüftechnik.
© Foto: MAHA

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Die Nachfrage nach Scheinwerfereinstellgeräten hat im letzten Jahr einen Höhepunkt erreicht. Grund dafür war die HU-Scheinwerferprüfrichtlinie. Viele Werkstätten und Autohäuser entschieden sich auch für ein digitales Gerät. Bei MAHA lag der Anteil digital vs. analog sogar bei rund 2/3 zu 1/3. Christoph Wehle, Produktmanager Scheinwerfereinstellprüftechnik bei MAHA, überrascht das nicht. "Das digitale Gerät besitzt gerade bei neueren LED- und Xenon-Scheinwerfern Vorteile. Der Blausaum kann digital herausgerechnet werden", erklärt er. Der Blausaum tritt im Bereich der Hell-Dunkel-Grenze auf und erschwert die optische Beurteilung der Höheneinstellung der Scheinwerfer. "Mit einem analogen Gerät ist die Interpretation der Hell-Dunkel-Grenze nur sehr subjektiv möglich", so Christopher Wehle. Im MAHA Lichtlabor zeigt er die Vorteile des digitalen Scheinwerfereinstellgeräts MLT 3000, das die Hell-Dunkel-Grenze anhand eines Algorithmus digital auswertet. In der Anbindung an den Computer sieht Christopher Wehle den größten Pluspunkt. So können die Messergebnisse dokumentiert und zentral verwaltet werden. Zudem lässt sich das Lichtbild eines Scheinwerfers mit den Vorgabedaten des Herstellers abgleichen und Abweichungen können detektiert werden. "Solche aufbereiteten Vorgabedaten wie zum Beispiel auch bei den Bezugsbremskräften gibt es aktuell im Bereich Scheinwerfer aber noch nicht", weiß er.

Mit Herstellervorgaben einstellen

Im MAHA Lichtlabor hingegen liegen den Entwicklern die Vorgabedaten einzelner Scheinwerfer vor. "Wir haben die Scheinwerfer teilweise schon zwei Jahre vor Markteinführung im Haus, um gemeinsam mit dem Hersteller die Werte für die Scheinwerfereinstellung abzugleichen", sagt Markus Weber, Leiter Business Development & Marketing bei MAHA, und zeigt auf einen getarnten LED-Matrix-Scheinwerfer.

Für Christopher Wehle wäre es der nächste logische Schritt, die Vorgabedaten der Hersteller in die Hauptuntersuchung zu integrieren, um das Lichtbild mit den Solldaten abzugleichen. Denn im Zuge der Verbreitung von modernen Scheinwerfern wie Matrix-LED, Fernlichtassistent oder dynamisches Kurvenlicht werde die digitale Auswertung immer wichtiger. "Damit der Gegenverkehr in 200 Meter Entfernung ausgeblendet wird, muss die Grundeinstellung der LED wesentlich exakter sein", so Christopher Wehle. Schon geringe Abweichungen können zur Blendung führen und stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Dennoch seien aktuell noch rund 95 Prozent der Scheinwerfer genauso mit analogen Geräten einstellbar. Schließlich sind in der unteren und mittleren Fahrzeugklasse Halogenscheinwerfer noch Standard.

Mit den neuen Vorgaben in der HU-Scheinwerferprüfrichtlinie habe man aber schon viel erreicht und die notwendigen Grundvoraussetzungen geschaffen. "Die HU-Scheinwerfereinstellplätze sind in einem einheitlichen Zustand. Erst jetzt lassen sich die Werte überhaupt vergleichen", weiß der Produktmanager, der vor seiner Anstellung bei MAHA bei einer Prüforganisation tätig war. In dem Zusammenhang weist er auf einen wichtigen Vorteil des digitalen Scheinwerfereinstellgeräts MLT 3000 hin: "Durch integrierte Neigungssensoren lassen sich Unebenheiten im Aufstellbereich automatisch ausgleichen, um den Anforderungen der HU-Scheinwerferprüfrichtlinie gerecht zu werden." Für die Ausrichtung zum Fahrzeug steht zudem ein optionales Schienensystem zur Verfügung. Dieses lässt sich auch mit dem analogen Scheinwerfereinstellgerät MLT 1000 verwenden.

Fehlerquellen vermeiden

Ob digital oder analog, bei der Anwendung müssen bestimmte Voraussetzungen wie Beladungszustand, Bereifung und Luftdruck sowie die korrekte Ausrichtung zum Fahrzeug berücksichtigt werden. "Hier liegen die klassischen Fehlerquellen", weiß Christopher Wehle. "Im Werkstattalltag ist zudem die Stabilität der Geräte sehr wichtig", fügt er hinzu. Denn ist das Scheinwerfereinstellgerät richtig positioniert, sollte es sich nicht bei der kleinsten Berührung wieder verstellen. Die beiden MAHA-Geräte lassen sich dank Aluminium-Führungssäule bequem in der Höhe bewegen und arretieren.

Bei allen Vorteilen ( siehe Kasten), hat das digitale Gerät natürlich auch seinen Preis, der bei rund 4.000 Euro liegt. Die analoge Variante MLT 1000 ist für ca. 2.000 Euro zu haben. Seit März 2017 sind die fast baugleichen Slift-Geräte "Classic" (analog) und "Comfort" (digital) für den Aftermarket auch beim Großhandel erhältlich. Gerade größere Betriebe setzen aber häufig auf beide Varianten, weiß Christopher Wehle zu berichten. "Viele Mechaniker bevorzugen aber noch die vertrauten analogen Geräte", sagt er. Hier gebe es Nachholbedarf im Markt. Betriebe müssten ihren Mitarbeitern die Vorteile der digitalen Geräte aufzeigen und sie entsprechend schulen. Markus Weber ergänzt: "Bei der Installation unserer Geräte gibt es selbstverständlich eine Einweisung. Darüber hinaus bietet MAHA entsprechende Schulungen an."

Kurzfassung

Ob digitales oder analoges Scheinwerfereinstellgerät - beide Varianten haben ihre Vorteile. Im MAHA Lichtlabor zeigt Produktmanager Christopher Wehle, warum das digitale Gerät bei LED-Scheinwerfern die Nase vorn hat.

Vorteile Digital vs. Analog

Digitales Scheinwerfereinstellgerät- elektronische Berechnung der Hell-Dunkel-Grenze, Auswertung durch kamerabasiertes System- Abgleich mit Vorgabedaten der Hersteller durch PC-Anbindung- Ergebnisse können dokumentiert und in Dealer-Management-Systemen verwaltet werden- Niveauausgleich der Aufstellfläche in X- und Z-Achse bis zwei Prozent durch NeigungssensorenAnaloges Scheinwerfereinstellgerät- intuitive und einfache Handhabung- schnelle Einsatzbereitschaft- günstigerer Anschaffungspreis

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