Vergangene Woche trafen sich Experten auf Einladung des versicherungsnahen Goslar Instituts zur Debatte über das Thema "Hinterhof oder Highend? Servicequalität im Werkstattnetz der Versicherer". Es ging um einen Eckpfeiler modernen Schadensmanagements: Die HUK-Coburg ist dabei, ein Partnernetzwerk aufzubauen, um Unfallreparaturen kostengünstiger zu realisieren. Klaus-Jürgen Heitmann (Vorstandsmitglied der HUK-Coburg Versicherungsgruppe) warb für das bislang 1.200 Betriebe umfassende Werkstattnetz und argumentierte, die HUK-Coburg erreiche dadurch qualitativ hochwertige und kostengünstige Reparaturen, was letztlich den Versicherungsnehmern zugute käme. Zudem bringe die Kooperation den Servicebetrieben mehr Umsatz. "Wir liefern Volumen in die Werkstatt", erklärte er in Goslar. "60 Euro sind ruinös" Qualität sei aber teuer und Dumpingpreise mit ihm nicht zu realisieren, hielt Klaus Weichtmann, Geschäftsführer des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), dagegen: Grundsätzlich befürworte er die Zusammenarbeit, kritisierte jedoch die angesetzten Stundenverrechnungssätze. Der Versicherer kalkuliert als Untergrenze durchschnittlich 60 Euro pro Stunde. In spezialisierten Werkstätten seien aber, je nach Region und Organisation, teils 100 Euro und mehr üblich. "Die Untergrenze von 60 Euro ist ruinös", betonte er. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen (BVSK) Elmar Fuchs äußerte Verständnis für die Vorgehensweise der Versicherung, lehnte zu niedrige Verrechnungssätze aber ebenfalls ab: Qualitätsarbeit setze Investitionen in Technik, Weiterbildung und Service voraus.
Schadensregulierung: Mehr Auslastung zu Dumpingpreisen?

Der Versicherer HUK-Coburg baut ein Werkstattnetz auf, um Unfallschäden kostengünstig reparieren zu lassen. Das Argument an die Adresse der Werkstätten: Die Kooperation bringt Partnern mehr Umsätze. Vergangene Woche diskutierten Experten in Goslar zu diesem Thema.