Motory, eine Mischung aus sozialem Netzwerk und Verkaufshilfe für Gebrauchtwagen, hat am Freitag seinen Händlerbereich freigeschaltet. Ziel des Hamburger Startups ist eine höhere Transparenz der Fahrzeughistorie von Gebrauchtwagen. Dies soll durch ein digitales Serviceheft erreicht werden, das durch den jeweiligen Fahrzeugeigentümer gepflegt wird.
Händler könnten den neu eingerichteten Bereich zum Aufbau von Kundenbeziehungen zu Motory-Mitgliedern nutzen, erklärte Unternehmenssprecher Jens Schüren vergangene Woche bei einem Redaktionsbesuch. Denn pflege ein Kunde das Fahrzeugprofil gewissenhaft, sei man immer über Laufleistung und evtl. Probleme des Fahrzeugs informiert und könne spezielle Angebote machen, z.B. eine Inspektion bei Erreichen einer gewissen Kilometergrenze.
Voraussetzung ist natürlich, dass sowohl der Betrieb als auch der Kunde über ein Profil auf Motory verfügen und auch miteinander "befreundet" sind, ähnlich wie bei Facebook. Dass noch keine großen Massen auf Motory unterwegs sind, bestreitet Schüren dabei nicht. Man hoffe, bei der Zahl der registrierten Nutzer bald im fünfstelligen Bereich zu sein, erklärte er. "Statt der quantitativen Reichweite setzen wir auf eine qualitative Reichweite: Mit jedem an einen Käufer übergebenen Autoprofil baut ein Händler eine langfristige Kundenbindung auf und gewinnt indirekt sogar Neukunden. Somit hilft ein Autohaus- und Autoprofil bereits von Anfang an."
Das Anlegen und Betreiben eines Händlerprofils ist kostenlos und soll es nach Angaben der Seitenbetreiber auch für die nächsten Jahre bleiben. Premium-Pakete für Handel und Werkstatt sollen aber später zur Monetarisierung beitragen. Unternehmern empfiehlt Schüren, sich nicht nur mit einem Betriebsprofil zu registrieren, sondern auch durch Anmeldung des Privatwagens die Funktionen des normalen Nutzerbereichs zu erkunden. (ng)