Der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD hat in der Bevölkerung eine klare Ablehnung des umstrittenen Kältemittels R-1234yf ausgemacht. In einer Onlineumfrage hätten zwei Drittel der rund 3.000 Teilnehmer angegeben, dass sie sich "in keinem Fall" ein Auto mit dem neuen chemischen Kältemittel kaufen würden, bzw. dann nicht, wenn ein alternatives Kältemittel verfügbar wäre. Mehr als 90 Prozent der Umfrageteilnehmer würden zudem Mehrkosten für eine umweltfreundliche Klimaanlage ohne brennbares Kältemittel in Kauf nehmen, hieß es in einer VCD-Mitteilung vom Montag. Unklar blieb, ob die Umfrage repräsentativ ist.
"Das Votum der Verbraucherinnen und Verbraucher zeigt, dass sich das gefährliche Mittel erst gar nicht etablieren darf. Alternativen sind bekannt, diese müssen schnellst möglich zur Serienreife geführt werden", erklärte VCD-Projektmanager Gregor Kolbe. "Für Unternehmen wie Daimler, die sich zu CO2 bekannt haben, sollte das Umfrageergebnis somit ein Anreiz sein. Die Akzeptanz der Käufer haben sie. Nun müssen den Ankündigungen Taten folgen."
Die Umfrage hat laut VCD zudem ergeben, dass die Verbraucher bereits vor dem Kauf von den Herstellern verbindliche Informationen über den Zusatzverbrauch von Fahrzeugklimaanlagen wünschen. 21 Prozent seien der Meinung, dass der Mehrverbrauch in die allgemeinen Verbrauchsangaben des Fahrzeugs aufgenommen werden sollte. Fast 70 Prozent forderten sogar, dass der Mehrverbrauch separat ausgewiesen wird. Die Politik müsse hier nachbessern und elektrische Zusatzverbraucher in die offiziellen Verbrauchsmessungen aufnehmen.
Unbefriedigend aus Sicht des Clubs ist auch die Aussage jedes fünften Befragten, wonach im Fahrzeug die Klimaanlage dauerhaft in Betrieb. Das zeige, dass es noch erheblichen Aufklärungsbedarf und damit Einsparpotenzial gebe, so der VCD. (ng)