Mercedes-Benz will sich in Zukunft verstärkt dem vorausschauenden Erkennen und Vermeiden von Unfällen widmen. Dazu entwickelt der Hersteller Fahrer-Assistenzsysteme, die mit Kameras und Radarsensoren das Umfeld des Autos beobachten, Situationen vorausschauend interpretieren und den Fahrer frühzeitig warnen oder bei Gefahr automatisch eingreifen. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung anlässlich des "Tec Day Sicherheit" hervor. Mit dem "Kreuzungs"-Assistenten will Mercedes-Benz vor allem die Kollisionsgefahr an Kreuzungen verringern. Dort ereignen sich laut Mitteilung schließlich ein Drittel aller schweren Verkehrsunfälle. Dazu beobachtet eine Stereo-Kamera den Fahrbahnverlauf, erkennt Fußgänger und Radfahrer, die sich von der Seite nähern, und liest Verkehrszeichen. Aufgrund der Bewegung, des Abstands und der Geschwindigkeit kann das System die wahrscheinliche Bewegungsrichtung der Objekte vorhersagen und eine Unfallgefahr vorausberechnen. Tests hätten gezeigt, dass der Assistent die Kollisionsgefahr zwei bis drei Sekunden vor dem Zusammenstoß erkennt. Zudem soll das System den Fahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit erinnern und überträgt das Bild von Verkehrszeichen ins Cockpit. Die "Fahrzeug-Fahrzeug"-Kommunikation könne in Zukunft dazu genutzt werden, Gurtstraffer oder Airbags situationsgerecht auszulösen. Unmittelbar vor dem Unfall könnten die Autos dazu Daten über Fahrzeugart, Masse oder Geometrie austauschen. Eine weitere vorausschauende Crash-Analyse sei die Radarsensorik. Das System erkennt etwa, ob sich ein Lastwagen, ein Omnibus oder ein Pkw auf Kollisionskurs befindet und kann die drohende Aufprallschwere im Voraus berechnen, um die Schutzsysteme dementsprechend zu aktivieren. (ab)
Sicherheit: Mercedes-Benz: Vorausschauend Fahren
Kameras und Radarsensoren sollen Verkehrssituationen interpretieren und bei Bedarf eingreifen / Mit Bildergalerie