Seit Januar 2021 ist der Teilegroßhändler LKQ Europe Kooperationspartner der Zukunftswerkstatt 4.0, die vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA) Mitte November eröffnet wurde. "Durch diese strategische Partnerschaft legen wir einen weiteren Meilenstein, um unsere Kunden im Transformationsprozess zu begleiten und auf die künftigen Herausforderungen der Branche vorzubereiten", sagt Arnd Franz, CEO von LKQ Europe, der zudem Beiratsmitglied der Betreibergesellschaft Zukunftswerkstatt ist.
Als Premiumpartner ist eine aktive Zusammenarbeit mit der Zukunftswerkstatt geplant. Im Fokus steht dabei der Austausch von Informationen. Welche Herausforderungen im Bereich Reparatur und Wartung gibt es zukünftig? Wie laufen Servicearbeiten ab? Wie reagiert der Kunde auf die
Arbeitsläufe? Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen als Blaupause für die rund 127.000 freien Kfz-Betriebe in Europa dienen, die Kunden der LKQ Europe sind.
Know-how aneignen
Denn auf die Kfz-Betriebe kommen große Veränderungen zu. "Die Werkstatt der Zukunft sieht anders aus als die Werkstatt heute. Alternative Antriebe, Fahrassistenzsysteme, die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik und Sensorik sowie Digitalisierung und zunehmende Vernetzung stellen neue Anforderungen an die Betriebe", sagt Arnd Franz.
So wandelt sich die Mobilität momentan rasant von Verbrennerfahrzeugen hin zu Elektro- und Hybridfahrzeugen, was in Zukunft deutlich weniger klassische Service- und Reparaturarbeiten nötig macht. Bis Ende des Jahrzehnts rechnet LKQ Europe mit 20 Millionen E-Autos und zehn Millionen Hybridfahrzeugen in Europa, was auch Auswirkungen auf die Betriebe haben wird. Ziel wird es deshalb sein, Werkstätten darauf vorzubereiten. Es kommt zudem zu einer Verlagerung von mechanischer Wartung und Reparatur hin zu elektrischen Arbeiten, Software und fortschrittlicher Diagnose. Auch in Hochvoltausrüstung und Schulungen der Mitarbeiter muss für Service- und Reparaturarbeiten an Elektro- und Hybridfahrzeugen investiert werden.
Zudem soll ein erweitertes Verständnis und eine Sensibilisierung für die Beschränkungen geschaffen werden, mit denen der unabhängige Aftermarket zunehmend konfrontiert wird. Darunter fallen Themen wie Cybersicherheit, Telematik oder Teilecodierung.
"Die Werkstatt der Zukunft sieht anders aus als heute. Die rasante Entwicklung stellt neue Anforderungen an die Betriebe."
Arnd Franz, CEO von LKQ Europe
Werkstattkonzept bereitgestellt
In der Zukunftswerkstatt steht eine voll ausgestattete Werkstatt wie in einem echten Kfz-Betrieb zur Verfügung. Alle Prozesse, die in Autohaus und Werkstatt stattfinden, können dort simuliert und ausprobiert werden. LKQ war nicht nur bei Beratung, Entwurf- und Konzeptplanung der Werkstattarbeitsplätze involviert, sondern hat auch die Umsetzung begleitet. Geplant wurden unter anderem bodenebene Zwei- und Vierstempel-Hebebühnen, moderne Prüftechnik für Bremse, Fahrwerk und Reifenprofil wie auch aktuelle Fahrassistenz-Kalibrierungssysteme, Geräte für die Achsvermessung nach OEM-Vorgaben sowie digitale Scheinwerfereinstellgeräte für alle Lichtquellen, welche von verschiedenen namhaften LKQ-Lieferanten geliefert und montiert wurden.
Schulungen vor Ort
LKQ Europe und insbesondere dem deutschen Tochterunternehmen STAHLGRUBER steht die Zukunftswerkstatt auch als zukünftige Plattform für Schulungen zur Verfügung. Im Zuge der Partnerschaft besteht die Möglichkeit, die Trainingsräume der Zukunftswerkstatt zu nutzen. So hat
der Teilehändler mit der LKQ Academy ein Schulungskonzept ins Leben gerufen, das ab dem ersten Quartal 2022 auch in Deutschland ausgerollt wird.