Viel wurde in der Vergangenheit über die Standorte der NO2-Messstellen in deutschen Städten diskutiert. Nun stelht nach einer Untersuchung fest: Die Stationen sind insgesamt vorschriftsmäßig aufgestellt. Bei 66 von 70 überprüften Messstellen gab es demnach keine Auffälligkeiten, drei weitere liefern nach Einschätzung der Prüforganisation repräsentative Ergebnisse, obwohl die Standorte leicht von den EU-Vorschriften abweichen. Die Ergebnisse wurden von der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und einem Experten am Mittwoch in Berlin vorgestellt.
Für eine Messstelle im Berliner Stadtteil Neukölln, die vier Meter näher an einer verkehrsreichen Kreuzung steht als erlaubt, empfehlen die Experten zwar weitere Untersuchungen, schließen die Eignung aber nicht aus. Untersucht wurden 70 Messstellen in verkehrsreichen Gebieten, darunter alle, an denen 2017 der zulässige Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten wurde. In Nordrhein-Westfalen wurde nicht nochmal überprüft.
Zu hohe NO2-Werte sind der Grund für Fahrverbote für ältere Diesel, denn Dieselautos sind in Städten für einen großen Teil der Belastung verantwortlich. Wo gemessen wird, schreibt eine EU-Richtlinie vor, die allerdings einen gewissen Spielraum lässt. Kritiker hatten immer wieder behauptet, in Deutschland werde zu streng gemessen. Die Befunde entlarvten "die Nebelkerzen, die Ablenkungsmanöver, als das, was sie wirklich waren", sagte Ministerin Schulze, "eine unnötige Verunsicherung der Menschen." (dpa)