"Alle zehn Jahre wieder", kommentierte Symposiumsleiter Prof. Dr. Hans Peter Lenz einen von zwei Vorträgen zum Thema Zweispannungs-Bordnetz. Tatsächlich stellte man die Mitte der 1990er Jahre begonnene Entwicklung zum Zweispannungs-Bordnetz vor genau zehn Jahren ein. Allerdings kam zur damals vornehmlich elektrisch begründeten Motivation inzwischen ein zweites Motiv hinzu: Hybridantrieb.
Nach wie vor will man für leistungsschwache elektrische Verbraucher an der Ebene mit 12 Volt Nennspannung festhalten. Die höhere Spannungsebene liegt jedoch nicht mehr bei 42, sondern nun bei 48 Volt. Die statische Überspannung beträgt maximal 58 Volt, so dass man auch mit dem neuen Zweispannungs-Bordnetz unterhalb von 60 Volt bleibt, dem Schwellwert, über dem bei Gleichspannung Schutzmaßnahmen gegen direkte Berührung nötig werden.
Audi-Entwickler Dr. Michael Kilger stellte in seinem Vortrag den „iHEV 48 Volt“ genannten Antrieb vor: V6-Diesel mit riemengetriebenem Startergenerator als "Mild-Hybrid", Abgasturbo- und elektrisch angetriebenem Lader ("elektrischer Bi-Turbo"), elektrisch angetriebenem Klimakompressor sowie ebenfalls elektrisch angetriebener Öl-, Kühlmittel- und Vakuumpumpe. Für jede der beiden Spannungsebenen ist ein Akku vorgesehen, zwischen den Spannungsebenen agiert ein bidirektionaler Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler), der Generator ist sowohl auf der 12-Volt- als auch auf der 48-Volt-Ebene denkbar. Wann ein solches Fahrzeug auf den Markt kommen könnte, wurde nicht kommuniziert.
Ein zweites in mehreren Vorträgen des Wiener Motorensymposiums anzutreffendes Thema waren Gasmotoren. Zusammenfassung bekannter Argumente: bewährte Technik, zum Teil vorhandene Infrastruktur, größere Gas- als Ölvorräte, Gasvorräte geopolotisch anders verteilt als Ölvorräte. Dazu passt ein Zitat aus dem Vortrag des Chemikers Prof. Dr. Robert Schlögl vom Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversation, Mühlheim/Ruhr: "Warum entwickeln Sie so schöne Motoren, verwenden für sie aber eine so schreckliche Kraftstoffmischung?"