Kurzfassung
Ohne Anlasser startet kein Verbrennungsmotor. Wenn er streikt, muss er nicht zwangsläufig selbst defekt sein. Wir geben Tipps, wie bei der Diagnose der Peripherie vorgegangen werden sollte.
Verbrennungsmotoren können, im Gegensatz zu Elektromotoren, im Stillstand kein Drehmoment aufbauen und daher nicht von selbst starten. Dafür ist ein Anlasser, auch Starter genannt, notwendig, der das Aggregat auf eine Mindestdrehzahl (Zünddrehzahl) bringt. Erst dann kann der Verbrennungsprozess von selbst weiterlaufen. Die Energie dafür wird im Regelfall über die Fahrzeugbatterie zur Verfügung gestellt.
Beim Startvorgang wird zunächst der Magnetschalter vom Zündschalter bestromt. Der Magnetschalter zieht den Eisenkern (Plunger) an, der über eine Mechanik (Einrückgabel) das Ritzel des Starters in Eingriff mit dem Zahnkranz der Schwungscheibe bringt. Gleichzeitig schließt der Eisenkern am Ende seiner Hubbewegung die Kontaktbrücke, die den Startermotor einschaltet. Der Startermotor dreht dann, bei den meisten Startertypen über ein Reduktionsgetriebe, den Motor durch. Sobald der Verbrennungsmotor seine Startdrehzahl erreicht und zündet, wird der Startvorgang beendet.
- Ausgabe 2/2024 Seite 022 (459.0 KB, PDF)
Batterieladung und Kontakte
Manchmal kann der Anlasser den Motor jedoch nicht starten, was auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Der polnische Hersteller AS-PL, ein Experte für Anlasser und Lichtmaschinen, kennt die häufigsten Ursachen für Probleme mit dem Anlassen. Dabei haben viele Ursachen weniger mit dem Anlasser selbst, vielmehr mit der Peripherie im Motor zu tun. Laut AS-PL ist die häufigste Ursache für Probleme beim Starten des Motors der Zustand der Starterbatterie oder der Klemmen beziehungsweise der Kabel zu den Batterieklemmen. Der polnische Hersteller gibt folgenden Tipp: Wenn beim Startversuch des Motors die Scheinwerfer ausgehen oder schwächer leuchten, liegt die Ursache für das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit an der Starterbatterie. Manchmal reicht es aus, die Kontakte zu reinigen, damit der Strom wieder fließt. Sind die Kontakte in Ordnung und das Fahrzeug startet weiterhin nicht, sollte die Batterie selbst überprüft und mit einem Ladegerät geladen werden, sofern die Spannung zu niedrig ist. Bei Stromstärken von mehreren hundert Ampere, die zwischen Batterie und Anlasser fließen, müssen auch alle elektrischen Verbindungen in Ordnung sein.
Wenn beim Versuch, den Motor zu starten, überhaupt keine Reaktion vom Anlasser zu hören ist, lohnt es sich, zunächst einen Test durchzuführen, um den Anlasser ohne alle zwischengeschaltete Geräte zwischen der Zündung und dem Anlasser zu betätigen. Für einen solchen Test wird lediglich ein Stück isolierter Draht benötigt, mit dem sich kurzzeitig eine Verbindung an den Anschlüssen des Anlassers herstellen lässt. Wenn ein Ende des Drahts an den größeren Anschluss (12 Volt, Potenzial 30) angeschossen und das andere Ende an den unteren Anschluss ("Start", Potenzial 50) angeschlossen wird, sollte der Anlasser reagieren. Wenn der Anlasser reagiert, bedeutet dies, dass ein Fehler in der Peripherie am wahrscheinlichsten ist und den Motorstart verhindert. Wenn der Anlasser nicht reagiert, ist hingegen ein Defekt im Anlasser wahrscheinlich.