Der Nürnberger Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni hat einen Schritt gemacht, um sich aus der Liquiditätsklemme zu retten. Der im Nebenwerteindex SDax notierte Konzern habe seine verfügbaren Mittel um mindestens 200 Millionen Euro erhöht, teilte das Unternehmen am Freitagabend nach Börsenschluss mit. Die Aktie sprang auf der Handelsplattform Tradegate um zehn Prozent in die Höhe.
"Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die erhebliche Ausweitung der Factoring-Programme, Sale-and-Leaseback-Transaktionen von Vermögenswerten in Deutschland und China und die Umstrukturierung von verschiedenen bestehenden bilateralen Kreditlinien in eine neue Konsortialkreditlinie", führte der Konzern aus. Das Geld sei bis Ende 2022 fest verfügbar. Eine Konsortialkreditlinie aus dem Jahr 2018 sei davon nicht betroffen. Die Dividende sei bis zur Rückzahlung der neu aufgenommenen Kredite ausgesetzt.
Außerdem beruft Leoni mit Hans-Joachim Ziems einen Chief Restructuring Officer in den Vorstand und hat seine Sanierungsfähigkeit nach eigenen Angaben durch ein Sanierungsgutachten in Anlehnung an den Branchenstandard IDW S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer bestätigen lassen. (dpa)