Wenn der Pinguin durchs Wasser gleitet, tut er das mit erstaunlicher Effizienz. Für die Ingenieure des Automobilzulieferers Mahle war das Grund genug, genau hinzusehen. Das Ergebnis ist ein neues Radialgebläse für Fahrzeugklimaanlagen, dessen Lüfterblätter der Form von Pinguinflossen nachempfunden sind. Die aerodynamische Gestaltung sorgt laut Unternehmen für deutlich weniger Luftverwirbelung – und damit für weniger Lärm und geringeren Energiebedarf.
Laut Mahle ist das Gebläse vier Dezibel leiser als vergleichbare Modelle – was einer Reduktion der Geräuschentwicklung um 60 Prozent entspricht. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch um rund 15 Prozent gesunken, was vor allem Elektroautos zugutekommt. In denen zählt jedes eingesparte Watt.
Millionen Designs per KI
Das Besondere an der Entwicklung ist auch ihr Entstehungsprozess: Die Ingenieure nutzten ein firmeneigenes KI-Tool, um innerhalb kürzester Zeit mehr als 30 Millionen virtuelle Varianten des Lüfters zu generieren. Die Software half dabei, das beste Design zu identifizieren – eine Methode, die MAHLE intern als "Superhuman Engineering" bezeichnet. "Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hat uns enorm bei der Optimierung unterstützt", erklärt Uli Christian Blessing, Entwicklungschef im Bereich Thermomanagement.
Kompakter und flexibler einsetzbar
Neben der verbesserten Effizienz bringt das bionische Gebläse einen weiteren Vorteil mit sich: Es erlaubt eine besonders schmale Bauweise der Klimageräte, was in modernen Fahrzeugarchitekturen zusätzlichen Bauraum für andere Komponenten schafft. Das Radialgebläse ist in allen Pkw-Klassen sowie in leichten und schweren Nutzfahrzeugen einsetzbar.
Mahle stellt die Innovation auf der Auto Shanghai 2025 erstmals der Öffentlichkeit vor – neben weiteren bionisch inspirierten Komponenten wie einer Batteriekühlplatte und einem Hochleistungslüfter für E-Fahrzeuge. Mit solchen Entwicklungen will sich das Stuttgarter Unternehmen im globalen Wettbewerb als Technologieführer im Thermomanagement positionieren.