Der kurz vor der Börsennotierung stehende Autozulieferer Vitesco sieht sich in der Spur, mit Teilen für Elektroautos in wenigen Jahren Geld zu verdienen. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Vorstandschef Andreas Wolf am Mittwoch in einem Pressegespräch. Vitesco ist das Geschäft mit Antriebskomponenten des Dax-Konzerns Continental, der seine in Regensburg ansässige Sparte mit einem Börsengang an seine eigenen Aktionäre abgibt. Die Gewinnschwelle mit Elektroprodukten hat Vitesco-Chef Wolf für 2024 im Blick
Die Continental-Aktionäre hatten der Abspaltung Ende April zugestimmt. Die Aufspaltung soll am 16. September mit der Börsennotierung vollzogen werden. Dann bekommen Conti-Aktionäre für je fünf Papiere eine Vitesco-Aktie. Geld fließt beiden Unternehmen aus der Abspaltung nicht zu.
Vitesco baut das eigene Geschäft von der verbrennerlastigen Technik rund um Benzin- und Dieselmotoren hin zu Komponenten für Elektroantriebe um. Mit 1,8 Milliarden Euro entfiel zwischen Januar und Juni schon fast die Hälfte des gesamten Auftragseingangs auf Elektrokomponenten.
Zum Umbau gehört auch der Wegfall von Arbeitsplätzen im klassischen Verbrennergeschäft. Conti hatte für den Gesamtkonzern bis Ende des Jahrzehnts von bis zu 30.000 der zuletzt gut 233.000 Stellen gesprochen, die wegfallen oder sich verändern könnten. Vitesco startet mit 40.000 Mitarbeitern. Wie viele Jobs davon wegfallen könnten, sagte Wolf nicht. Es würden noch Pläne ausgearbeitet.
Das neue Unternehmen erzielte im ersten Halbjahr laut Wertpapierprospekt einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro, etwa 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte auf 84,2 Millionen Euro zu, nach einem Verlust von rund 218 Millionen Euro im Vorjahr. Der Auftragseingang lag bei 3,8 Milliarden Euro, davon entfällt den Angaben zufolge knapp die Hälfte, etwa 1,8 Milliarden Euro, auf Elektrifizierungsprodukte in allen Bereichen.