Inzwischen dürften es die meisten Autofahrer mitbekommen haben: E10 steht für Ottokraftstoff mit einer Beimischung von 10,0 (bisher 5,0) Volumenprozent Ethanol. Weil es aus Biomasse gewonnen wird (und sich besser anhört), verwenden Befürworter gern den Begriff Bioethanol. Die erhöhte Beimischung ist eine Folge des 2007 in Kraft getretenen Biokraftstoffquotengesetzes, das wiederum der Umsetzung von EU-Richtlinien dient, und soll zur Reduzierung der Emission von Treibhausgasen und Schonung fossiler Brennstoffe beitragen. Bereits 2008 gab es zahlreiche Diskussionen um E10. Kritikpunkt: Ethanol lässt Aluminium korrodieren und löst Weichmacher aus Kunststoffen – je höher die Konzentration, umso intensiver. Im Jahr 2008 war das der Grund für den damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, die nun abgenickte Verdopplung des Ethanolanteils im Kraftstoff zu verschieben. Beide Materialien, Aluminium und Kunststoffe, finden sich in automobilen Kraftstoffsystemen wieder. Grund genug, bei Kraftstoffanbietern und Herstellern von Kraftstoffsystem-Komponenten nachzufragen, was sie vom neuen Kraftstoff E10 halten. Überraschung: Während Letztere durch die Bank mit Engelszungen formulieren, redet man bei BP Klartext. Zunächst nach Änderungen der weiteren Kraftstoffzusammensetzung befragt, antwortet BP-Pressesprecher Detlef Brandenburg: "Interessant sind sicherlich die Korrosionsschutzbestandteile, denen bei ethanolhaltigen Kraftstoffen eine wichtige Aufgabe zukommt."
E10-Einführung: Aggressiver Kraftstoff
Seit 1. Januar wird an deutschen Tankstellen schrittweise der neue Ottokraftstoff E10 eingeführt. Auch Werkstattmitarbeiter werden hierzu von den Kunden befragt. asp liefert Hintergrundinfos.