Der bisherige Technikchef der Auto-Kernsparte von Continental, Dirk Abendroth, wechselt in die Start-up-Beratung und digitale Technologie-Entwicklung. Ab sofort sei er bei der Firma Team Global "für alle Technik-, Forschungs- und Entwicklungsthemen zuständig", wie die Holding am Donnerstag mitteilen ließ. Die Berliner beteiligen sich an kleinen Unternehmen und bauen sie – ähnlich wie andere "Inkubatoren" – im Fall erfolgversprechender Geschäftsmodelle mit weiterem Kapital zu größeren Einheiten aus.
Abendroth werde auch die Aufgabe haben, die "Portfolio-Unternehmen strategisch zu unterstützen", hieß es. Bei Team Global gehören dazu unter anderem der Flugtaxi-Entwickler Volocopter, die Solarfirma Enpal, der Carsharer Miles Mobility oder das Batterie-Start-up Theion. Leitthemen sind alternative Antriebe in Luftfahrt und Straßenverkehr, erneuerbare Energie und generell die Digitalisierung. Der Ex-Conti-Mann werde zudem eine "Neugründung im Aviation-Bereich" leiten – es gehe um ein senkrecht startendes Fluggerät.
Bei Continental war Abendroth seit Anfang 2019 verantwortlich für die Technologie-Entwicklung des Hauptgeschäfts mit den Zulieferungen an Autohersteller. In dem Dax-Konzern aus Hannover gaben sich viele überrascht, als sich andeutete, dass er sich neu orientieren wolle. Sein Nachfolger als Chief Technology Officer (CTO) wird ab 1. Januar 2022 Gilles Mabire, der derzeit im Konzern für Commercial Vehicles und Services verantwortlich ist (wir berichteten).
Eines der letzten Projekte Abendroths bei Conti war die Entscheidung zum Aufbau einer gemeinsamen Software- und Hardware-Plattform für Autos mit der Cloud-Sparte von Amazon. "Einerseits geht es um eine stärkere Anbindung der Fahrzeug- an die Internet-Welt - andererseits darum, Daten aus der Cloud in neue Zusammenhänge zu bringen, die so noch nicht möglich waren", sagte er kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor war der Elektroingenieur bei BMW und bei der chinesischen Elektroauto-Firma Byton beschäftigt.