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Fahrzeugschäden: Reparaturen werden deutlich teurer

08.05.2018 11:48 Uhr
Axel Berger
CarGarantie-Vorstandschef Axel Berger: "die Technik in heutigen Fahrzeugen wird immer komplexer und wartungsaufwändiger."
© Foto: CarGarantie

Nach einer stabilen Entwicklung im Vorjahr zeigt eine aktuelle Analyse der CarGarantie einen sprunghaften Kostenanstieg. Vor allem der Motor treibt die Entwicklung.

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Die durchschnittlichen Reparaturkosten bei Schäden an Neu- und Gebrauchtwagen sind im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Nach einer stabilen Entwicklung 2016 erhöhten sie sich von 502 auf 514 Euro pro Schadenfall, wie eine aktuelle Auswertung des Garantiespezialisten CarGarantie zeigt. Dies sei der höchste Zuwachs seit Jahren, hieß es.

"Der sprunghafte Anstieg bei den durchschnittlichen Reparaturkosten spiegelt deutlich wider, dass die Technik in heutigen Fahrzeugen immer komplexer und wartungsaufwändiger wird", sagte CarGarantie-Chef Axel Berger am Dienstag in Freiburg. "Da im Laufe der Zeit immer mehr moderne Systeme auch im Gebrauchtwagenbereich ankommen und Gebrauchtwagen häufiger unter Schäden an kostenintensiven Bauteilen leiden, steigen die Kosten in beiden Bereichen stark an."

Verantwortlich für die Teuerung ist im Gebrauchtwagenbereich weiterhin der Motor, der mit 24,2 Prozent erneut besonders hohe Werte aufweist (Vorjahr: 22,9 Prozent). Auf Platz zwei und drei folgen wie im Vorjahr die Kraftstoffanlage inklusive des Turboladers sowie das Getriebe, beide mit sehr geringen Rückgängen im Anteil am Schadenbetrag. Dahinter rangieren unverändert die elektrische Anlage und Klimaanlage ein.

Auch bei den Neuwagen ergibt sich ein deutlich höherer Schadenanteil des Motors an der Gesamtsumme als im Vorjahr. Während der Spitzenreiter, die Kraftstoffanlage, mit einer Quote von 20,3 Prozent nahezu stabil ist, klettert der Motor auf Platz zwei mit einem Anteil von 18,9 Prozent – ein Plus von 3,1 Prozent. Das Getriebe komplettiert die Top-3 mit einem Rückgang auf 12,3 Prozent.

Die hohen Kosten eines Motorschadens werden besonders deutlich, wenn man die Schadenhäufigkeit betrachtet. In der CarGarantie-Analyse kommt der Motor bei Gebrauchtwagen zwar erst auf Platz drei. Etwas mehr als jeder zehnte Schaden (11,2 Prozent) geht auf den Antrieb zurück – dennoch ist dieser für nahezu ein Viertel der entstandenen Kosten verantwortlich. Am häufigsten treten Probleme an der Kraftstoffanlage mit 19,7 Prozent und der elektrischen Anlage mit 17,3 Prozent auf.

Im NW-Bereich unterscheidet sich auf den ersten beiden Plätzen wenig vom Vorjahr: Auf Platz eins liegt weiterhin die Kraftstoffanlage (22,3 Prozent), gefolgt von der elektrischen Anlage (18,1 Prozent). Position drei nimmt 2017 jedoch die Komfortelektrik (auf 8,8 Prozent) ein, vor dem Kühlsystem mit 8,7 Prozent.

Früher Schadeneintritt bei Gebrauchten

Weiteres Ergebnis der Analyse: Schäden an Gebrauchtwagen treten nach Laufleistung gemessen früher ein als im Vorjahr. Der Anteil der Schäden bis 15.000 Kilometer steigt demzufolge in jeder Kategorie, wobei mit 33,2 Prozent (2016: 31,7 Prozent) ein Drittel der Schäden während der ersten 5.000 Kilometer auftreten. Alles in allem verändert sich die Statistik der Schäden während der ersten 25.000 Kilometer jedoch nicht, da die Kategorien bis 20.000 und bis 25.000 Kilometer rückläufig sind. Bei den Neuwagen zeigt sich ein im Vergleich zu 2016 weitgehend unverändertes Bild. Hier kommt es in 30,3 Prozent der Fälle während der ersten 25.000 Kilometer zu Schäden (Vorjahr 31,7 Prozent).

Auch in der zeitlichen Einordnung treten die Schäden früher auf: 83,3 Prozent der Gebrauchtwagen (81,7 Prozent) und 54,9 Prozent der Neuwagen (48,9 Prozent) mussten Garantieleistungen während des ersten Jahres nach Vertragsbeginn in Anspruch nehmen.

Für die Untersuchung hatte die CarGarantie 750.349 ausgelaufene Gebrauchtwagen-Garantien und 229.898 ausgelaufene Neuwagen-Garantien mit einer Laufzeit von zwölf, 24 und 36 Monaten ausgewertet. Die Garantien decken hierbei sämtliche Marken und Modelle ab. Insgesamt verwaltet das Unternehmen über 2,1 Millionen Garantieverträge und arbeitet mit mehr als 23.000 Fachhändlern zusammen. (rp)

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