Subaru Boxer-Diesel
Fliegengewicht
Den ersten Boxer-Dieselmotor für Pkw entwickelte Subaru als kompaktes Leichtgewicht. Heraus kam dennoch ein Motor nach den Prinzipien des klassischen Maschinenbaus. Ausgangspunkt war der Vierzylinder-Ottomotor gleicher Bauart.
Am Motorblock, der aus einer Alu-miniumlegierung besteht, hat man den Zylinderabstand von 113 auf 98,4 Millimeter, das Maß des Sechszylinders von Subaru, verringert. Zudem ent-stand durch Verlängerung des Hubs um elf und Reduzierung der Bohrung um sechs Millimeter aus dem Kurzhuber ein Motor mit quadratischem Hub-Bohrungs-Verhältnis. Beide Maßnahmen verkürzten den Motorblock um 61,3 Millimeter. Die Hauptlager der somit extrem kurzen und steifen Kurbelwelle besitzen gesinterte Stützlager, deren Wärmeausdehnung der der Kurbelwelle entspricht.
Weitere technische Details des Boxer-Dieselmotors sind ölgekühlte Kolben, ein unterhalb des Motors angeordneter VTG-Turbolader, Common-Rail-Einspritzung mit 1.800 bar Spitzendruck, jedoch noch mit elektromagnetischen Injektoren, was-sergekühlte Abgasrückführung, ein offenes DPF-System, eine Motoraufhängung mit einem Hydrolager und eine Steuerkette als Nebenantrieb. Im Ergebnis steht ein Vierzylinder mit 1.998 Kubikzentimeter Hubraum, 350 Newtonmeter bei 1.800/min maximalem Drehmoment, 110 kW bei 3.600/min Höchstleistung und durchaus sportlichem Ansprechverhalten. Ein Zwei-Massen-Schwungrad und ein speziell auf diesen Motor abgestimmtes Fünf-Gang-Schaltgetriebe rundet die Ansammlung solider Antriebstechnik ab.
Ein Wehrmutstropfen: Der Motor kam sehr spät, angesichts künftiger Emissionsgrenzen und Kraftstoffpreisdifferenzen womöglich zu spät. Peter Diehl
- Ausgabe 9/2008 Seite 17 (187.0 KB, PDF)