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Innovationen: Was demnächst ins Auto kommt

05.01.2016 11:40 Uhr
Innovationen: Was demnächst ins Auto kommt
Zulieferer ZF TRW hat ein Luftkissen entwickelt, das sich zwischen Fahrer und Beifahrer entfaltet
© Foto: ZF TRW

Heute noch ein Konzept, demnächst im Neuwagen: Einige Innovationen aus 2015 werden wir in den kommenden Jahren in Serienfahrzeugen wiederfinden.

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Sie sind die versteckten Champions der Automobilindustrie: Zulieferer entwickeln neue Technologien, beraten die Hersteller und fertigen ganze Bauteile in Eigenregie. Neuheiten, die sie in diesem Jahr vorgestellt haben, erleben wir in immer kürzeren Abständen auf der Straße.

Auf dem Weg zum autonomen Fahrzeug lernt das Auto zum Beispiel, immer sicherer zu fahren. So will Zulieferer Bosch bis 2018 ein System zum Einsatz bringen, das Fußgänger nicht nur erkennt und eine Bremsung einleitet – das können Assistenten schon heute – sondern auch eine Ausweichroute berechnet und den Fahrer beim anschließenden Manöver unterstützt. Bereits kurzfristig in Serie geht der Totwinkel-Assistent für Motorradfahrer, der den Spurwechsel sicherer machen soll. Wie beim Auto erfassen Sensoren den Raum, der allein mit den Spiegeln nicht oder nur schlecht einsehbar ist und warnen den Fahrer bei Gefahr.

Wenn Warnungen zu spät kommen, werden die Insassen in Zukunft von neuartigen Airbags geschützt: Zulieferer ZF TRW beispielsweise hat ein Luftkissen entwickelt, das sich zwischen Fahrer und Beifahrer entfaltet, damit sie sich insbesondere bei einem Seitenaufprall nicht zu nahe kommen. Außerdem sollen bis in gut zwei Jahren Airbags serienreif sein, die die Insassen auf der Rückbank bei einem Frontaufprall auffangen. Weniger konkret sind die Aussichten für ein anderes System: den Außen-Airbag, den ZF auf der IAA gezeigt hat und der sich aus dem Türschweller bei einem drohenden Aufprall auf der Außenseite der Tür aufbläst, um das Auto zu schützen.

Bei hohem Verkehrsaufkommen und engen Städten wird die Wendigkeit eines Autos in urbanen Regionen immer wichtiger. ZF hat in diesem Jahr ein Versuchsauto mit einem Wendekreis von 6,50 Metern (Smart: 6,95 m) vorgestellt – dank einer Vorderachse mit 75 Grad Einschlagwinkel, mitlenkender Hinterachse und radnahen Motoren. Den Parkvorgang kann man künftig auch von außerhalb des Autos mit Smartwatch oder Mobiltelefon erledigen. Sogar Auto plus Anhänger lassen sich über das Smartphone in eine Parklücke dirigieren – während man zugunsten einer besseren Übersicht daneben steht. Die technischen Voraussetzungen im Auto sind längst da.

Kameras Innen- und Außenspiegel

Rechtliche Voraussetzungen müssen noch für eine potenzielle Neuerung geschaffen werden: Ab 2018 könnten laut Continental Kameras die Innen- und Außenspiegel von Autos ersetzen. Die Kombination aus Kamera und Bildschirm im Cockpit soll aber nicht nur optische und aerodynamische Vorteile haben, sondern mehr Komfort und Sicherheit bieten. So erlauben sie ein größeres Sichtfeld ohne tote Winkel, sind weniger empfindlich gegen Wettereinflüsse sowie Beschädigungen und können zudem mit neuen Assistenzfunktionen kombiniert werden.

Auch im Innenraum stehen in den kommenden Jahren einige Neuerungen an. Wenn selbst im Kleinwagen schon Lederausstattung zu haben ist, müssen sich die Hersteller für die Aufwertung der Interieurs Neues überlegen. Auf der diesjährigen IAA zeigte zum Beispiel Faurecia die Verarbeitung von Schieferoberflächen am Armaturenbrett. Die millimeterdünne Steinschicht soll nicht schwerer sein als Holz und besonders elegant wirken. Strick-Details machen das Interieur hingegen wohnlich und sind besonders flexibel einsetzbar.

Flexibel in Sachen Bedienung

Flexibel geworden sind die Autohersteller schon seit längerem in Sachen Bedienung: Die dem Autokäufer dank Smartphone und Tablet so geläufige Touchbedienung nimmt in künftigen Autos weiter zu, nach der Vision von Zulieferer Yanfeng beispielsweise können fast alle Knöpfe durch berührungsempfindliche Flächen ersetzt werden – einschließlich des Automatik-Wählhebel. Gestensteuerung und eine Spracherkennung, mit der man normal sprechen kann, anstatt Befehle zu lernen, werden als zusätzliche, möglichst ablenkungsfreie Bedienmöglichkeiten schnell hinzukommen, glaubt Zulieferer Delphi. Einen Anfang machte 2015 der BMW 7er, der sich per Handbewegung steuern lässt.

Natürlich hat sich auch in Sachen Elektrifizierung einiges getan. Die 48-Volt-Technik, an der quasi die komplette Zulieferer-Elite arbeitet, hat 2016 im Audi Q7 ihren ersten Serienauftritt. Vom – im Vergleich zum Hybrid mit Hochspannung relativ günstigen - 48-Volt-Hybrid versprechen sich die Hersteller Kraftstoffersparnis, von rund 15 Prozent geht Zulieferer Delphi aus. Wettbewerber Bosch hat in diesem Jahr bereits die zweite Generation des 48-Volt-Hybriden vorgestellt, der nun auch kurze Strecken rein elektrisch fahren kann. Zudem haben die Stuttgarter angekündigt, dass Elektroautobatterien schon in fünf Jahren mehr als doppelt so viel Reichweite bieten, bei deutlich geringeren Kosten. (sp-x)

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