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Interview: Tolle Vergleichsmöglichkeiten

08.09.2016 11:00 Uhr
Frank Beaujean ASA
© Foto: ASA

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Die Automechanika ist für die Werkstattbranche das Topevent des Jahres. Neben Produktneuheiten, die in Frankfurt Weltpremiere feiern, steht auch das Networking im Mittelpunkt. Auch der ASA-Verband ist wieder mit einem eigenen Stand, diesmal im Loungekonzept, vertreten.

asp: Das ist Ihre erste Automechanika als ASA-Präsident, worauf freuen Sie sich besonders, Herr Beaujean?

F. Beaujean: Zum einen, dass es dieses Mal gelungen ist, den ASA-Messestand, wie ich finde, sehr prominent in der Halle 8 zu positionieren. Der Auftritt findet sozusagen inmitten der ASA-Familie statt. Das wird spannend.Zum anderen freue ich mich besonders auf die Begegnung mit Vertretern unserer Partnerverbände aus Deutschland und der Schwesterverbände aus Asien und Südamerika.

asp: Was erwartet die Besucher denn auf dem ASA-Messestand?

F. Beaujean: Für die diesjährige Automechanika hat sich der ASA-Verband zu einem Lounge-Konzept entschieden, das die Besucher zum Verweilen einlädt. Damit wollen wir die Möglichkeiten schaffen, gute Kontakte zu knüpfen und Fachgespräche in einem kompetenten Umfeld führen zu können. Als Ziel haben wir uns gesetzt, weitere Mitglieder und Förderer des ASA-Verbandes zu gewinnen, national wie international.

asp: Welchen Stellenwert hat die Automechanika für die Werkstattausrüstungsbranche?

F. Beaujean: Die Automechanika in Frankfurt ist die Leitmesse der Kfz-Branche. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass hier die Entscheider aller Akteure aus der Kfz-Servicewelt vertreten sein werden. Zudem ist es die weltweit wichtigste Messe für Innovationen im Kfz-Service. Verbunden mit der enormen, weltweiten medialen Aufmerksamkeit erwarte ich auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an Neuheiten, die speziell bis zum Messebebeginn zurückgehalten werden, um auf der Automechanika in Frankfurt erstmalig präsentiert zu werden.

asp: Für wen lohnt sich der Besuch der Automechanika besonders?

F. Beaujean: Natürlich ist der Besuch der Automechanika für alle Teilnehmer der gesamten Wertschöpfungskette im automobilen Aftersales-Segment lohnend. Besonders attraktiv sind zum einen die tollen Vergleichsmöglichkeiten unter allen namhaften Anbietern. Das ist speziell für Werkstattbetreiber hochinteressant, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen. Zum anderen werden auf der Automechanika Trends sichtbar, die als Chance für den eigenen Betrieb mit nach Hause genommen werden können.

asp: Welche Themen stehen 2016 im Fokus?

F. Beaujean: Wir werden in den klassischen Themenfeldern viele Neuheiten sehen, welche die Produktivität der Werkstattausrüstungs-und Servicegeräte weiter verbessern und sie somit noch attraktiver gestalten. Daneben erwarte ich, dass die Innovationen schwerpunktmäßig im Bereich der Digitalisierung zu finden sein werden. Die digitalen Helfer, die unser Leben schon im privaten Bereich erleichtern und an die wir uns immer mehr gewöhnen, werden auch in der Werkstattausrüstung ihren Siegeszug erleben.

asp: In welchen Bereichen besteht besonderer Aufklärungsbedarf und warum?

F. Beaujean: Mit dem technologischen Fortschritt und der damit verbundenen Spezialisierung sind nahezu breitbandig alle neuen oder verbesserten Produkte und Konzepte erklärungsbedürftig. Hier wäre es unfair eine Produktfamilie nicht zu nennen.

Übergreifend würde ich jedoch als internationales Top-Thema die Emissionsmessung nennen. Dort ist erschreckend festzustellen, dass die Leistungsfähigkeit und die Einsatzmöglichkeiten der Prüftechnik bezüglich der Endrohrprüfung immer noch kaum bekannt sind oder schlichtweg ignoriert werden. In Deutschland hat die Akkreditierung nach ISO 17020 und die damit verbundene Kalibrierung der zur Hauptuntersuchung verwendeten Prüfgeräte wie Bremsprüfstände, Scheinwerfereinstellgeräte und auch Abgasmessgeräte viel Staub aufgewirbelt und zu einer großen Irritation im Feld geführt. Hier gilt es, durch verlässliche Rahmeninformation den Markt wieder zu festigen.

asp: Was besagt die im Verkehrsblatt 14/2016 veröffentlichte Regelung 115 zur SEP-Kalibrierung genau und wer ist betroffen?

F. Beaujean: Die Regelung Nr. 115 besagt im Wesentlichen, dass zusätzlich zur Stückprüfung eine Kalibrierung der SEP als abweichende Anforderung zu erfolgen hat. An das Scheinwerfereinstellgerät und die Aufstellflächen werden keine neuen Anforderungen gestellt. Damit bleibt für die Werkstätten alles beim Alten. Lediglich die um eine Kalibrierung erweiterte Stückprüfung wird aufwändiger.

asp: Welche Fristen der Regelung sind relevant und wie schätzen Sie die Umsetzung ein?

F. Beaujean: Die Kalibrierung ist ab dem 1.1.2017 für alle neuen sowie bestehenden SEP anzuwenden, bei denen der Regeltermin zur Stückprüfung ansteht. Der Zeitdruck stellt für die Werkstattausrüster eine große Herausforderung dar - und das vor allem in einem Automechanika-Jahr. Bis zum Jahresende müssen die Kalibrierwerkzeuge ordnungsgemäß kalibriert, die Kalibrierscheine erstellt und alle Sachkundigen geschult werden. Die Werkstattausrüster werden mit Hochdruck daran arbeiten, ihren Kunden rechtzeitig gesetzeskonforme Dienstleistungen anbieten zu können.

asp: In welchen Segmenten gibt es für Werkstätten aktuell Investitionsbedarf?

F. Beaujean: Im Segment der periodischen Fahrzeugüberprüfung entsteht wegen der Nationalisierung der EU-Richtlinie 45/2015/EU ein Investitionsbedarf bei der klassischen Ausrüstung wie Abgasmessgeräte, Bremsprüftechnik und Scheinwerfereinstellprüftechnik. Dieser wird bis zur Reakkreditierung der Überwachungsorganisationen im Jahre 2019 seinen Höhepunkt erreichen. Im klassischen Aftersales besteht aktuell im Bereich der Klimaservice-Geräte sowie bei der Batterie-Diagnose meines Erachtens eine Nabelschau bezüglich einer Verjüngung beziehungsweise Ergänzung der Ausrüstung.

Mit der Zunahme der SUV und der demografischen Entwicklung sehe ich Nachholbedarf beim Montieren und Handhaben von schweren Rädern.

asp: Herr Beaujean, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Valeska Gehrke

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