Vor knapp einem Jahr kreierte die HUK-COBURG "Die Partnerwerkstatt" mitsamt schmuckvoller Corporate Identity für die Top-Betriebe in ihrem rund 1.500 Werkstätten umfassenden Partnernetzwerk. Komposit- und Schadenvorstand Klaus-Jürgen Heitmann, der im Sommer in Coburg die Nachfolge von Wolfgang Weiler als Sprecher des Vorstands antreten wird, präsentierte im Februar 2016 erstmals die CI für diese Marke in einem Coburger Wintergespräch mit unserer Redaktion und im Beisein seiner für Schaden und den neuen HUK-Autoservice verantwortlichen Führungskräfte. Zu diesem Zeitpunkt konnte er noch nicht erahnen, dass die für die HUK-COBURG eingetragene Marke "Die Partnerwerkstatt" Monate später den größten "Signalisationsstreit" auslösen würde, den die Schadenwelt bisher erlebte hat.
Dabei ging es per se nicht einmal um das große gelbe "P" oder die Bezeichnung "Die Partnerwerkstatt". Auch sollte, so die herrschende Meinung, wohl auch nicht das Schild der HUK-Schadenkooperation mit den vorgenannten Logos der anderen Versicherungen ein Problem darstellen – schließlich ist just dieses Markenschild ja seit 2008 im Einsatz und bei allen Partnerwerkstätten des oberfränkischen Versicherers deutlich für die Endkunden sichtbar. Darauf stehen neben den Gesellschaften der HUK-Gruppe die VHV, Hannoversche, AachenMünchener, Generali, CosmosDirekt, Debeka, Gothaer, Janitos und Concordia, welche allesamt ihre Schäden in das gemeinsame Werkstattnetz der HUK einsteuern.
Matthew Whittall, Vorstandsvorsitzender der Innovagtion Group, brachte es am Dienstag in Nürnberg bei dem gemeinsamen Gespräch mit AUTOHAUS und Thomas Geck von der HUK-COBURG nochmals recht präzise auf den Punkt: "Am meisten hat uns und die 40 von uns vertretenen Versicherer das Außenbranding gestört. Das nächste war der Webauftritt dieser Marke, der direkt mit der HUK-COBURG verlinkt und von daher sehr unglücklich ist." Die Innovation Group und auch deren Versicherungskunden – allen voran dabei die von einigen Assekuranzen im Vertrieb eingesetzten Agenturen – hätten sich geweigert, geschädigte Versicherungsnehmer weiterhin in Betriebe mit einer solchen HUK-COBURG-Vollsignalisation zu steuern. Die Konsequenz daraus hätte sein müssen, dass auch die Innovation Group auf eine vergleichbare Eingangsstele pocht. "Danach kommen dann weitere Steuerer...", so Whittall . Und man hätte nur eines erreicht, wie Thomas Geck in diesem Zusammenhang fortfuhr, dass nämlich am Ende "unser Ziel, die freien K&L Betriebe mit dieser bundesweiten Qualitätsmarke zu stärken, doch wieder einen sehr unprofessionellen Auftritt nach draußen gehabt hätten".
Nach diversen bilateral geführten Gesprächen präsentierte Thomas Geck, Chef des gesamten Schaden-Prozessmanagements der HUK-COBURG, am Dienstag eine Lösung, die den Markt überraschen dürfte und schon jetzt als bemerkenswert einzustufen ist:
1. Die Marke "Die Partnerwerkstatt" bleibt weiter erhalten und wird bundesweit bei allen Partnerbetrieben, die das in diesem Konzept mit hinterlegte "5-Sterne-Qualitätsversprechen" der HUK-COBURG erfüllen, umgesetzt sowie weiter gestärkt.
2. Um den Betrieben den Druck durch Wettbewerber der HUK-COBURG zu nehmen und das Konzept als neutrale, bundesweite Marke auch für andere Schadensteuerer bzw. Versicherungen attraktiv zu machen, werden (durch Umfolierung) die Logos der Partnergesellschaften in der HUK-Kooperation entfernt. Ausschließlich sichtbar ist damit künftig die Marke "Die Partnerwerkstatt" in Verbindung mit dem Namen des Betriebes und der Verweis auf die DEKRA-Zertifizierung.
3. Gleiches gilt für die Fahnen am Betriebsgelände: Auch hier finden sich künftig keine Versicherungsnamen mehr.
4. Das schon bisher bei HUK-Partnerbetrieben bekannte Schild mit den Gesellschaften der HUK-Schadenkooperation wird als Wandschild verbleiben und soll künftig in derselben Größe zu den Wandschildern beispielsweise der Innovation Group oder auch anderer Auftraggeber des K&L Betriebes gestaltet sein.
Mit der jetzt überarbeiteten 4-Punkte-Lösung ist der Leiter Schaden-Prozessmanagement zuversichtlich, dass das Gesamtkonzept auch andere Schadensteuerer überzeugen dürfte.
"Wir sprechen immer von Neutralität und können es uns nicht leisten, dass wir Kunden unserer Auftraggeber oder deren Versicherungsagenturen in Betriebe schicken, die zu stark HUK-lastig sind – oder auch zu stark an anderen Gesellschaften hängen. Da die HUK-COBURG diese Neutralität jetzt aktiv wiederherstellen will, können wir mit diesem Konzept gut leben. Die Meinungsverschiedenheiten sind damit ad acta gelegt. Schließlich sind wir Beide ja aktive Unterstützer der freien K&L-Branche", so Matthew Whittall.
Welche weiteren Brennpunkte in dem gemeinsamen Gespräch mit AUTOHAUS-Schadensmanager noch auf der Agenda standen, können die Leser des AH-Magazins SchadenBusiness in der am 6. März neu erscheinenden Ausgabe nachlesen. (wkp)