Die HUK-Coburg fordert ihre Partnerwerkstätten seit Kurzem auf, die Fassadengestaltung möglichst nach HUK-Coburg-Vorgaben als "Die Partnerwerkstatt" vorzunehmen. Dagegen wehrt sich die Allianz-Versicherung und droht solchen Betrieben, die in beide Konzepte eingebunden sind, mit dem Verlust gelenkter Aufträge. Auch wollen andere Schadenlenker vergleichbar vorgehen.
"Für die teilnehmenden Betriebe bedeutet dies im Regelfall deutlich mehr Umsatz, allerdings bei schlechter werdenden Renditen", erklärt ZKF-Präsident Peter Börner anlässlich der Diskussion um den "Signalisationsstreit" der beiden größten deutschen Kfz-Versicherer. "Jeder Betrieb muss für sich selbst entscheiden, ob und wie viel Partnerschaft zum Versicherer er sucht und wie viel Unabhängigkeit er behalten will. Wichtig ist jedoch, dass zwischen dem Versicherungs- oder Dienstleistungspartner und den teilnehmenden Fachbetrieben faire Bedingungen herrschen und die Marktmacht des Versicherers nicht zu Lasten der Rentabilität der Betriebe ausgeübt wird."
Größere Veränderungen der werblichen Außendarstellung des Partnerbetriebes mit Fahnen, Schriftzug und Stehle seien höchst bedenklich und gefährde die Identität des einzelnen Betriebes. "Freie handwerkliche Unternehmer müssen die Freiheit behalten, wie sie sich nach außen, also gegenüber den Kunden, darstellen wollen", so der ZKF-Präsident.
"Entscheidet man sich für ein Werkstattkonzept, wie dies beim Konzept 'Die Partnerwerkstatt' geplant ist, dann muss der Versicherer aber auch in der Lage sein, nicht nur ein Umsatz-, sondern auch ein Rentabilitäts-Versprechen gegenüber seinen Partnerwerkstätten abzugeben." Davon, so Börner, sei man derzeit noch weit entfernt. "Und so lange Versicherer nicht zuverlässige Rendite-Versprechungen abgeben können, sollte jeder Karosserie- und Lackier- Fachbetrieb sehr intensiv prüfen, ob und inwieweit er bei solchen Konzepten mitmachen will". (asp)