Porsche hat für die Produktion seines Stromers Taycan eine neues Verfahren für einen besseren Korrosionsschutz eingeführt. Ein Roboter positioniert mehr als 100 Klebepads, schließt die Löcher in der Karosserie und optimiert die Effizienz in der Produktion. Die für den Korrosionsschutz erforderlichen Löcher in der Karosserie werden jetzt deutlich effektiver verschlossen - sie sind nötig, damit in der Lackiererei alle Hohlräume erfasst werden. Die Porsche AG hat dieses neue Produktionsverfahren in Kooperation mit der Tesa SE am Stammsitz in Zuffenhausen entwickelt.
"Innovationen waren schon immer der Motor für unseren wirtschaftlichen Erfolg", sagt Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG. "Neuerungen müssen erobert werden. Dafür sind Mut und kreative Freiräume notwendig. Diese Atmosphäre im betrieblichen Alltag sicherzustellen ist Führungsaufgabe." Das Porsche Innovationsmanagement hat sich der Klebepads angenommen, und schon im Juli 2020 wurden mehr als zwei Drittel der rund 150 Stopfen in der Taycan-Lackiererei abgeschafft.
Klebepads als dauerhafte Lösung
Bis zum Sommer 2021 wird auch die Lackiererei im Werk Leipzig umgestellt. "Wir dürfen unsere Klebelösung nicht mit dem Tesafilm verwechseln, den alle aus dem Büro kennen", sagt Dirk Paffe, der als Leiter Planung Lackierereiprozesse für die Einführung von Innovationen zuständig ist. "Die speziellen Tesa-Klebepads sind nach dem Aufbringen nur mit viel Aufwand wieder abzulösen. Sie stellen eine dauerhafte Lösung dar, die auch die Belastungen durch die Bewegungen des Fahrzeugs vertragen und länger als ein Autoleben halten." Mit der innovativen Lösung konnten vor allem die Mitarbeiter stark entlastet werden: Denn mit der Einführung der Tesa-Pads entfällt ein anstrengender Arbeitsgang, bei dem pro Schicht bis zu 3.600 Stopfen in die Öffnungen gedrückt wurden. Dabei musste über Kopf gearbeitet werden.
Zusätzlich bringen die neuen Pads logistische Vorteile und verringern die Komplexität, weil man für alle vier Lochtypen mit nur einer Pad-Größe auskommt. Die nur einen Millimeter dünnen Pads tragen zudem kaum auf, während Stopfen bis zu sechs Millimeter weit aus der Karosserie ragen. Die Pads werden mithilfe eines speziellen Roboters prozesssicher positioniert.