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Meyle-Umfrage: So sehen Werkstätten die E-Mobilität

29.07.2024 13:29 Uhr | Lesezeit: 4 min
Werkstatt
Aktuell ist E-Mobilität für die meisten freien Werkstätten noch kein relevantes Thema.
© Foto: SP-X

Eine groß angelegte Umfrage von Meyle hat ein zwiespältiges Verhältnis der freien Werkstätten zur E-Mobilitt offen gelegt: Während fast die Hälfte der Betriebe innerhalb der nächsten zehn Jahre die Hälfte des Umsatzes mit E-Mobilität verdienen will, plant jede fünfte freie Werkstatt die Zukunft ohne Hochvolt-Kunden.

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Bei der Zukunftsplanung messen Freie Werkstätten der E-Mobilität ganz unterschiedlichen Stellenwert bei. Während sich die einen bereits auf den Wandel im Wartungsgeschäft hin zu Elektrofahrzeugen vorbereiten, gehen andere gar nicht erst auf die Transformation der Automobilbranche ein. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Teilehersteller Meyle in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG zwischen März und Mai 2024 durchgeführt hat.

Insgesamt 274 freie Werkstätten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zu ihren aktuellen und zukünftigen Herausforderungen sowie Chancen befragt. Die Studie ist Teil der Dialog-Plattform "IAM:CONNECT", mit der der Hamburger Hersteller 2024 stärker in den Dialog mit der Branche geht.

Aktuell ist E-Mobilität für die meisten freien Werkstätten demnach noch kein relevantes Thema: Nur drei Prozent machen heute schon mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Stromern. Das wird sich innerhalb der nächsten zehn Jahre grundlegend ändern: Etwas weniger als jede zweite Werkstatt (39 Prozent) plant in diesem Zeitraum, einen Großteil des Umsatzes mit Elektroautos zu machen. Auf der anderen Seite plant jede fünfte freie Werkstatt die Zukunft ganz ohne Hochvolt-Kunden.


Studie Freie Werkstätten: Auf dem Weg in die Zukunft

Infografik Meyle Bildergalerie

Eine Frage der Ausbildung

Der Weg bis Elektromobilität zum Daily Business im IAM wird, ist weiter als mancher gedacht haben mag. Andererseits gilt: Der Bedarf nach Leistungen für Elektrofahrzeuge ist da. Kunden mit elektrifizierten Antrieben besuchen bereits heute regelmäßig freie Werkstätten.

40 Prozent der Befragten geben an, mindestens einmal bis mehrmals wöchentlich Elektroautos auf dem Hof stehen zu haben. Dabei sind Reifenwechsel aktuell noch das häufigste Anliegen (58 Prozent), gefolgt von allgemeinen Reparaturarbeiten (49 Prozent) und Bremsen-Service (38 Prozent). Für die Reparatur von Elektrofahrzeugen benötigen Mitarbeiter eine entsprechende Ausbildung. Die Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) schreibt eine stufenweise Qualifizierung vor.

Für die aktuelle Nachfrage nach vorwiegend allgemeinen Reparaturen sind die allermeisten Werkstätten gerüstet. Aber: Nur 25 Prozent sind qualifiziert, im spannungsfreien Zustand zu warten. Nur jede fünfte Werkstatt darf ans Hochvoltsystem ran und auch unter Spannung stehende Bauteile tauschen. Mit Blick auf die steigende Bedeutung von Stromern für den Umsatz gibt es in den nächsten Jahren noch hohen Qualifizierungsbedarf. Diesen Weg wollen aber offenbar nicht alle beschreiten: Knapp jede fünfte Werkstatt (19 Prozent) plant gar keinen Umsatz mit Elektroautos zu machen.

Künftige Geschäftsfelder

Womit verdienen Werkstätten künftig ihr Geld, wenn der Umsatz mit Ersatzteilen absehbar geringer wird? Auch darauf gibt die Meyle-Studie eine Antwort: Mit der höchsten Relevanz (83 Prozent) für das zukünftige Werkstattgeschäft wird die Wartung und Reparatur von Fahrassistenzsystemen bewertet. Drei Viertel der Befragten geben außerdem an, dass Optimierung von Software zur Steigerung der Werkstattleistung sowie die Reparatur bzw. Wartung von Fahrzeug-Infotainmentsystemen zukünftig stark nachgefragt sein werden.

Auch das Thema Nachhaltigkeit sehen freie Werkstätten stärker auf sich zukommen: So vermuten sie, dass die umweltfreundliche Entsorgung beziehungsweise das Recycling von Autobatterien die zweitwichtigste Dienstleistung (77 Prozent) der Werkstatt der Zukunft sein wird. 


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Das wünschen sich Werkstätten von ihren Partnern

Freie Werkstätten brauchen Unterstützung, um Dienstleistungen auch in der Zukunft anbieten zu können. Dabei setzen sie vor allem auf Ersatzteilehersteller: 64 Prozent der Befragten geben diese als wichtigste Partner an. Dicht gefolgt von Software- und Diagnosetool-Anbietern (58 Prozent) und Großhändlern (52 Prozent). Von Ersatzteileherstellern wünschen sich dabei insbesondere Zugang zu Diagnosetools- und Reparaturleistungen (65 Prozent), die Bereitstellung von spezifischen Schulungen und Zertifizierungen (65 Prozent) sowie Online-Plattformen für technischen Support (60 Prozent). Neben Schulungen zu Elektro- und Hybridfahrzeugen wünschen sich Werkstätten (70 Prozent), Schulungen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (60 Prozent) und Fortbildungen zu neuen Service- und Kommunikationstechnologien (58 Prozent).

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"Genau solche Einblicke brauchen wir, um Herausforderungen und Pain Points der Werkstätten zu kennen, um unser Angebot darauf ausrichten zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass freie Werkstätten, Lösungen jenseits der üblichen Teileherstellung benötigen, um zukünftig Schritt halten zu können",  sagt Michael Grimm, Innovation Manager bei Meyle AG.

Die meisten unabhängigen Player seien viel zu klein, um allein einen Unterschied zu machen. Deshalb wolle Meyle gemeinsam mit der Branche an Ideen für den freien Aftermarket der Zukunft schrauben. Basis dafür sei die Dialogplattform IAM:CONNECT. Meyle habe die Initiative IAM:CONNECT ins Leben gerufen, um zu verstehen, was Werkstätten, Kunden & Partner aktuell bewegt und um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

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