General Motors' Rückruf von 1,6 Millionen älteren Autos nach tödlichen Unfällen ruft nun die Politik auf den Plan. Ein Ausschuss des US-Kongresses untersucht, ob der Opel-Mutterkonzern oder die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zu spät reagiert haben. "Haben das Unternehmen oder die Aufsichtsbehörden etwas übersehen, das schon früher auf dieses Problem hätte hinweisen können?", fragte der Vorsitzende des House Energy and Commerce Committee, Fred Upton, am späten Montag in Washington.
Bei insgesamt sieben Modellen der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn aus den Jahren 2003 bis 2007 kann der Zündschlüssel während der Fahrt in die Aus-Position zurückspringen. 31 Unfälle mit 13 Toten werden mit dem Defekt in Verbindung gebracht. Bei ausgeschalteter Zündung funktionieren Airbags, Servolenkung oder Bremskraftverstärker in der Regel nicht.
GM hatte den Rückruf der vor allem in den USA und Kanada verkauften Wagen im Februar dieses Jahres gestartet. Nach Recherchen von US-Medien wie der "New York Times" hatten der Hersteller und die NHTSA jedoch schon kurz nach der Markteinführung zahlreiche Hinweise und Beschwerden über das Problem erhalten. Die seit Januar amtierende GM-Chefin Mary Barra hatte eine rückhaltlose Aufklärung angekündigt.
Im vergangenen Jahr seien in den USA mehr als 20,5 Millionen Pkw in die Werkstätten beordert worden, so das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Toyota rief demnach im Verhältnis zu den Neuzulassungen mehr Wagen zurück als der Durchschnitt in der Branche, GM deutlich weniger. (dpa)