Boschs Kfz-Sparte trotzt dem Dieselskandal. Der Umsatz in dem Bereich "Mobility Solutions" werde wechselkursbereinigt in diesem Jahr um annähernd fünf Prozent wachsen, sagte Spartenchef Rolf Bulander am Mittwoch auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Damit entwickle sich die Sparte besser als die Automobilproduktion, die weltweit weniger als zwei Prozent zulege. Im vergangenen Jahr war Boschs KfZ-Geschäft um 4,6 Prozent gewachsen. Zuletzt erzielte der Bereich 41,7 Milliarden Euro Erlös - 60 Prozent der gesamten Umsätze des Automobilzulieferers.
Großen Anteil am Bosch-Wachstum hat die Nutzfahrzeugtechnik: Jeden vierten Euro setzt der Unternehmensbereich schon heute mit Systemen für leichte und schwere Nutzfahrzeuge um. Bosch hatte Anfang 2016 die Sparte "Commercial Vehicle and Off-Road" für das Nutzfahrzeuggeschäft ausgegründet und setzt große Hoffnungen in sie. Strenge Abgasvorschriften weltweit befeuerten die Nachfrage nach neuen Dieselsystemen für Lkw, heißt es dazu. Im Pkw-Geschäft rund um den Diesel sei die Auftragslage unterdessen "grundsätzlich stabil".
Dabei läuft es nicht überall rund: Die Lenktechnik-Sparte Automotive Steering - das frühere Gemeinschaftsunternehmen ZF Lenksysteme - hatte jüngst angekündigt, in vier Jahren rund 760 seiner 5.500 Stellen zu streichen. Begründet wurde der Abbau mit dem harten Wettbewerb und einem Preisverfall bei Elektrolenkungen.
Auch im VW-Dieselskandal kehrt keine Ruhe ein: Bosch wird als Lieferant der Software, die Volkswagen zur Manipulation von Abgastests eingesetzt hat, als Mittäter verdächtigt und ist Ziel von US-Zivilklagen. Nach der Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt laut amerikanischen Medien inzwischen auch die US-Justiz strafrechtlich. (dpa)