Die Elektromobilität schreitet zwar voran, doch dem Verband der TÜV (VdTÜV) geht das nicht schnell genug. Darum fordert die Organisation nun von der Bundesregierung zusätzliche Anstrengungen bei der Förderung der Stromfahrzeuge. Stärkere Anreize für die Anschaffung eines E-Autos, ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kombination mit einer besseren Aufklärung über die bereits heute möglichen Reichweiten sowie höhere Sicherheitsstandards seien notwendig, um der E-Mobilität den entscheidenden Schub zu geben.
"Die Elektromobilität sollte ab sofort an erster Stelle stehen, um möglichst schnell ein nachhaltiges, bedarfsgerechtes und bezahlbares Verkehrssystem aufzubauen", sagte Jannis Dörhöfer, New Mobility Experte beim TÜV-Verband (VdTÜV), am Montag in Berlin. Der Individualverkehr müsse CO2-neutral werden, wenn man die Klimaschutzziele erreichen wolle.
Parallel dazu muss laut Dörhöfer die Sicherheit der Elektromobilität weiter verbessert werden, um die Akzeptanz für die neue Technologie nicht zu gefährden. Aus Sicht des TÜV-Verbands sollten Prüforganisationen einen besseren Zugang zu sicherheitskritischen Fahrzeugdaten erhalten, die öffentliche Ladeinfrastruktur von unabhängigen Stellen regelmäßig geprüft und die elektromagnetische Verträglichkeit von E-Fahrzeugen stärker berücksichtigt werden. Für die technische Sicherheit von Wasserstofffahrzeugen seien eigenständige Rechtsvorschriften notwendig, um etwa die Dichtheit des Systems analog zu Gasfahrzeugen prüfen zu können.
Keine Option sind für den Verband strombasierte Kraftstoffe. Die sogenannten "E-Fuels" hätten für den Pkw-Sektor nur sehr geringes Potenzial für Umweltverbesserungen, hieß es. (AH)
Zu dem Thema hat der VdTÜV das Positionspapier "Elektromobilität mit Akzeptanz und ohne Verzicht – Individualverkehr klimaneutral gestalten" veröffentlicht. Es ist ab sofort auf der Website des Verbands abrufbar.
Anonym
V. Kähler