Neubau Autoservice Wilde
Freie Werkstätten haben in den letzten Jahren erheblich an ihrem Image gearbeitet. Dazu gehört neben Arbeitsqualität, technischem Know-how, einem hohen Maß an Zuverlässigkeit und daraus folgender Kundenzufriedenheit immer öfter auch das äußere Erscheinungsbild.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, sagt ein Sprichwort. Das gilt für Prunkbauten, die auf dem Reißbrett einer frei von wirtschaftlichen Zwängen agierenden Planungsabteilung beim Automobilhersteller entstehen. Das gilt aber genauso für den freien Werkstattunternehmer, der sich die Chance auf den Zustrom neuer Kunden dadurch verbaut, dass er seine gute Arbeit im dunklen Hinterhof leistet und wegen seiner Arbeitsqualität nur einer eingeschworenen Stammkundenklientel bekannt ist. Aber freie Werkstattunternehmer nehmen immer öfter Geld in die Hand, um sich einen neuen, repräsentativen Betrieb zu bauen, der die Kunden schon von außen von den inneren Qualitäten des Unternehmens überzeugt. Ein lebendes Beispiel für diese Entwicklung ist Kfz-Unternehmer Andreas Wilde in Salzbergen bei Rheine. Dem 43-jährigen Kfz-Mechaniker und selbständigen Kfz-Händler hatte der eigene Betrieb bislang eigentlich nicht gefehlt. In einem gemieteten Areal in Salzbergen hatte er eine Ausstellungsfläche für seine Verkaufsfahrzeuge und daran angeschlossen eine kleine Werkstatt, in der man Übergabeinspektionen und kleinere Services und Reparaturen für Kunden erledigen konnte. Über 120 Fahrzeuge verkaufte der Chef, der sich im Fahrzeughandel zuhause fühlt, so pro Jahr an eine stetig wachsende private Kundschaft.
Ein Betrieb aus einem Guss
„Eigentlich hätte das so weitergehen können, aber ich hatte es satt, wegen der beengten räumlichen Verhältnisse ständig Kompromisse eingehen zu müssen und wollte einen Betrieb aus einem Guss.“ Dabei war für den Bauherren wichtig, dass das Projekt Neubau reibungslos und ohne großen Zeitaufwand für ihn vonstatten geht. „Das Geschäft lief während der Bauphase am alten Standort normal weiter. Weder ich noch meine Frau hätten die Zeit gehabt, uns täglich mit dem Neubau zu beschäftigen“, erzählt Wilde. Den Schritt zum Neubau erleichtert hat ihm auch die Tatsache, dass sein Bruder Ulrich als für die Werkstatt Verantwortlicher mit in den neuen Betrieb einstieg. „Wir fangen im Service mit einem zusätzlichen Meister und einer Halbtagskraft klein an, denn bisher lag der Schwerpunkt des Geschäfts auf dem Handelsbereich“, so Wilde. Dennoch hat er sich beim Neubau ganz bewusst für einen Servicebetrieb aus der Typologie des Generalbauunternehmens Borgers Industriebau GmbH entschieden. Den Schritt zum Neubau geebnet hat auch ein fast 5.000 Quadratmeter großes Eckgrundstück an der stark befahrenen Landesstraße 39, das für viele potenzielle Kunden und Resonanz sorgen soll. Auch für die Planer von Borgers ist der Bauplatz ein Glücksfall, weil die Lage nahezu perfekt ist und auf dem topfebenen Grundstück vor Baubeginn keine besonderen Gründungsmaßnahmen erforderlich waren. „Gerade beim Bau eines Servicebetriebs ist die Lage des Grundstücks eines der wesentlichen Kriterien für Erfolg oder Misserfolg des Betriebs“, weiß Thomas Müggenborg, Vertriebsmitarbeiter bei Borgers, der auch den Bauherren Andreas Wilde betreut hat.
Zum Festpreis mit Termingarantie
Getroffen haben sich die beiden erstmals auf der Hausmesse eines Teilegroßhändlers aus der Region. „Wir haben uns im Vorfeld viele Projekte angesehen, Fachzeitschriften gewälzt und mit Kollegen gesprochen. Nach reiflicher Prüfung und nach den ersten Gesprächen erschien uns ein Neubau aus der Typologie-Reihe von Borgers die beste und schnellste Variante, um den Traum vom eigenen Betrieb wahr werden zu lassen“, so Wilde. Besonders überzeugt haben ihn die Qualität und der Full-Service, den das Generalbauunternehmen bietet. „Schon in den ersten Gesprächen war uns klar, dass man bei Borgers sein Handwerk versteht und die Bedürfnisse und Anforderungen eines Servicebetriebs genau kennt.“ Auch der feste Stamm eigener gewerblicher Mitarbeiter, der bei Borgers für die Bauausführung zuständig ist, hat Andreas Wilde beeindruckt. „Die reden nicht nur von Qualität, die stehen auch mit eigenen Leuten dafür gerade. Und das ist heute nicht nur im Baugewerbe eine Seltenheit“, ist Andreas Wilde überzeugt. Gebaut wurde sein Betrieb wie heute bei Werkstattbauten üblich als eine Kombination aus Stahlgerüstbau, Mauerwerk und Sandwichelementen. Dabei hat sich auch beim Neubau von Andreas Wilde bestätigt, dass es den Bau von der Stange eigentlich nicht gibt. Denn auch bei ihm wurde die Masterplanung aus der Typologie nach seinen Wünschen angepasst und beispielsweise um einen viertes Hallensegment erweitert. „Wir haben mittlerweile ca. 1.000 Betriebe aus unserem Typologie-Programm gebaut, von der kompakten Drei-Mann-Werkstatt mit drei Arbeitsplätzen bis hin zum 30- Mitarbeiter-Autohaus mit Ausstellungshalle, Direktannahme, Waschanlage und allem Drum und Dran. Dabei gleicht kein Betrieb dem anderen, denn jeder Bauherr hatte eigene Wünsche und Vorstellungen zu Raumaufteilung, Funktionsflächengliederung etc., die wir in den Planungen berücksichtigen mussten“, erläutert Thomas Müggenborg die Flexibilität des Typologie-Programms.
Dennoch haben die standardisierten Prozesse und der weitgehend identische Planungsrahmen einen entscheidenden Vorteil: es geht schnell. So auch bei Andreas Wilde. „Am 1. Dezember 2009 erfolgte der Spatenstich und am 1. Mai 2010 haben wir den Betrieb eröffnet. Hätte uns der harte Winter nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht, wären wir sogar sechs Wochen früher im neuen Betrieb gewesen“, erzählt der Bauherr.
Investiert hat er am Standort insgesamt rund 500.000 Euro, wovon 230.000 für das Gebäude inklusive Elektroinstallation und Heizung aufzuwenden waren. Gebaut wurde schlüsselfertig zum Garantietermin. Vier Monate nach Start des neuen Betriebs ist Andreas Wilde noch immer vom reibungslosen Ablauf seines Bauvorhabens begeistert. „Ich würde es jederzeit wieder so machen, denn der Generalbauunternehmer hat mich von vielen Dingen entlastet und mir die Sicherheit gegeben, dass ich die Qualität bekomme, die ich mir gewünscht habe“. Auch der Betrieb entwi-ckelt sich sehr ordentlich. Die Verkaufszahlen stimmen und lassen schon jetzt einen Zuwachs zum Vorjahr erkennen. In der Werkstatt, bei deren Ausstattung Andreas Wilde hochwertige Ausrüstung und Unterflurtechnik für die Hebebühnen gewählt hat, hat man seit Mai 315 Servicekunden neu in der Kartei angelegt. Und das, obwohl Auto Wilde aktuell noch keine Werbung macht. Am 19. September soll den Kunden der Region der neue Betrieb bei einem Tag der offenen Tür offiziell vorgestellt werden. Andreas Wilde plant außerdem den Anschluss an ein Werkstattsystem und ist gerade in der Entscheidungsphase. Doch auch wenn der erfolgt ist, setzt er vor allem auf seinen Namen als solide Marke, die jetzt von einem ebenso soliden wie repräsentativen Neubau untermauert wird. fs
Bauprojekt Wilde
Daten in Kürze
Auto Wilde, Rheiner Str. 38, 48499 Salzbergen, www.kfz-wilde.de
Bauvorhaben:
schlüsselfertiger Werkstattneubau mit vier Arbeitsplätzen, Shop/Annahme, Büro, Lager und Sozialräumen
Planung und Bauausführung:
Borgers Industriebau GmbH, 48703 Stadtlohn, Mühlenstr.29, www.borgers-industriebau.de
Eckdaten:
Flächengrößen
Grundstück: ca. 5.000 m2
Grundfläche Gebäude: ca. 300 m2
Werkstatt: ca. 148 m2 (4 Arbeitsplätze)
Annahme/Shop/Büro: ca. 65 m2
Lager/Geräte: ca. 55 m2
Sozialräume: ca. 32 m2
Investitionssumme:
gesamt: ca.500 Tsd. Euro
Gebäude (inkl. Heizung und Elektrik): ca. 230 Tsd.
Grundstück, Werkstattausstattung, Außenanlagen/sonstiges: ca. 270 Tsd.
100 Jahre Borgers Industriebau
Alles im Lot
100. Geburtstage sind heute eigentlich nichts Außergewöhnliches mehr. Die Menschen werden immer älter und die industrielle Revolution des 19. und 20. Jahrhunderts hat auch Unternehmen entstehen lassen, die bis heute exitsieren – wenn auch oft nur noch dem Namen nach. Eine Besonderheit ist es aber durchaus, wenn ein Unternehmen nach 100 Jahren noch immer in Familienhand ohne Geld von Investoren geführt wird. Noch dazu, wenn man sich in diesem Unternehmen alten Werten wie Zuverlässigkeit, Qualität, Respekt und Achtung vor Geschäftspartnern und Mitarbeitern, sozialer Verantwortung und Fürsorge verpflichtet fühlt. Dieseses außergewöhnliche Jubiläum begeht in diesem Jahr die Firma Borgers Industriebau GmbH, Stadtlohn. Geschäftsführer Heinrich Borgers führt das Unternehmen in dritter Generation. Als junger Mann übernahm er direkt nach dem Ingenieur-Studium als 24-Jähriger nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1967 die Unternehmensleitung. Mit viel Fleiß, Ehrgeiz und der Unterstützung des gesamten Mitarbeiterstabs gelang es ihm, das Generalbauunternehmen durch schwierige Zeiten zu führen und völlig neu auszurichten.
Denn Anfang der 1970er Jahre läutete Heinrich Borgers die Spezialisierung auf den Bereich Industriebau, insbesondere Autohäuser und Werkstätten, ein. „Wir haben bis in die 1970er Jahre hinein Hoch- und Tiefbau gemacht, waren sogar im Straßen- und Brückenbau aktiv. Aber fortschreitende Bautechniken und die dafür erforderlichen Spezialwerkzeuge (Spezialmaschinen, Verschalungen, Gerüste etc.) haben eine Spezialisierung auf ausgewählte Fachgebiete unumgänglich gemacht“, erinnert sich Heinrich Borgers.In Stadtlohn und darüber hinaus war und ist das Unternehmen vor allem für seine Qualität und innovativen Bautechniken bekannt. „Mein Großvater, der das Unternehmen 1910 gründete, war zu seiner Zeit in der hiesigen Region Pionier für Eisenbetonkonstruktionen, aber auch für Hohlkörperdecken aus Bimsstein“, erzählt Heinrich Borgers. Begutachten kann man die Qualität aus den Anfängen des Unternehmens noch heute anhand der Deckenkonstruktion der im Jahr 1914 erbauten Stadthalle in Stadtlohn. Neben dem Industriebau unterhält das Unternehmen nach wie vor eine Tiefbausparte mit Spezialisierung auf Stadtentwässerung.
Über alle drei Generationen ist man in der Borgers Industriebau GmbH einem Grundsatz treu geblieben: Keine Kompromisse bei der Qualität. Um die sicherzustellen, setzt das Unternehmen – im Baugewerbe heute völlig untypisch – auf einen eigenen Stamm fester gewerblicher Mitarbeiter, von denen einige seit Jahrzehnten im Unternehmen sind. „90 unserer ingesamt 148 Mitarbeiter haben klassisches Bauhandwerk erlernt und fertigen, was in unserer Planungsabteilung entstanden ist“, so Heinrich Borgers. Ganz ohne externe Handwerker geht es freilich auch bei Borgers nicht. Allerdings setzt man hier auf Firmen, mit denen man seit Jahren gut und eng zusammenarbeitet und die einen ähnlich hohen Qualitätsanspruch verfolgen wie das Generalbauunternehmen. Lohn der Qualitätsorientierung ist ein überdurschschnittlich hoher Zufriedenheitsgrad bei der Schlussabnahme von Bauprojekten. „Zudem sind fast 50 Prozent unserer Kunden ‚Wiederholungstäter‘, haben also mehr als einmal mit uns gebaut“, erklärt Heinrich Borgers nicht ohne Stolz.
Zwischen 24 und 30 Projekte entstehen so jedes Jahr parallel, vom 130.000-Euro-Werkstattbetrieb bis hin zur zehn Mio. Euro teuren Niederlassung. Die meisten Projekte, ob klein oder groß, werden dabei zum Festpreis und mit Festtermin gebaut. Bundesweit ist das Unternehmen heute mit drei Standorten in Stadtlohn, Rödermark bei Frankfurt (Borgers Süd GmbH) und Postdam (Borgers Ost GmbH) vertreten. Die Unternehmen in Rödermark und Potsdam leiten Dr. Herbert Daldrup und Herbert Kaspari, der mit 50 Prozent der Anteile geschäftsführender Gesellschafter der Borgers Süd GmbH und Borgers Ost GmbH ist.
Neben seiner außergewöhnlichen unternehmerischen Leistung hat Heinrich Borgers geschafft, was vielen Unternehmern auch im Kfz-Gewerbe bis heute nicht gelingt. Er hat frühzeitig die Nachfolge seines Lebenswerks gesichert. Ihm zur Seite stehen in der Geschäftsführung seit einigen Jahren seine Tochter Anke und ihr Ehemann, Dr. Herbert Daldrup. Komplettiert wird die vierte Unternehmergeneration von der zweiten Tochter, Katrin, die als Architektin im Unternehmen arbeitet. Auch 100 Jahre nach Unternehmensgründung ist bei der Borgers Industriebau GmbH also „alles im Lot“.