Die LED-Technologie hat in Rekordzeit Einzug in die Autoscheinwerfer gehalten und ist inzwischen auch in der Kompaktklasse zu finden. Die Zeiten der klassischen Halogen-Glühlampe scheinen gezählt, ebenso wie die der Xenon-Beleuchtung, die um die 2000er-Jahre für deutlich mehr Ausleuchtung auf der Straße sorgte. Die Vorteile von Scheinwerfern mit LED-Technik liegen auf der Hand: Sie bieten nicht nur eine hohe Lichtausbeute und dadurch mehr Sicherheit, sondern sie haben im Regelfall eine deutlich längere Lebensdauer als die Glühbirne und sie benötigen viel weniger Energie. Auch die Gestaltungsmöglichkeiten für Fahrzeugdesigner sind vielfältiger. Ein Nachteil der Technik: Ist eine Leuchtdiode des Scheinwerfers kaputt, muss im Regelfall der komplette Scheinwerfer aufwendig ausgetauscht werden.
Kühlung erforderlich
LED ist nicht gleich LED, denn es gibt verschiedene Technologien (siehe Kasten auf S. 29), die zudem stetig weiterentwickelt werden. Auch beim Aufbau des Scheinwerfers gibt es große Unterschiede. Doch wie funktioniert eine LED eigentlich? Die Leuchtdiode wird auch "Lumineszenz-Diode" genannt oder in Kurzform LED, was für "Light Emitting Diode" (Licht emittierende Diode) steht. Wie die Glühbirne ist die LED in der Lage, elektrische Energie in Licht umzuwandeln. Nur wird das Licht nicht von einer Glühwendel produziert, sondern durch ein elektronisches Halbleiter-Bauelement. Obwohl LEDs als Kaltlichtquelle bezeichnet werden, müssen sie im Regelfall gekühlt werden, da sonst die Lebensdauer leiden kann.
- Ausgabe 10/2024 Seite 028 (616.5 KB, PDF)
Verschiedene Optiken
Einfache LED-Lampen bestehen aus einem zylinderähnlichen Gehäuse, das an der Stelle, wo das Licht austritt, durch eine Halbkugel geschlossen ist. Neben dem LED-Chip kommen noch eine Reflektorwanne (mit Kontakt zur Kathode), ein Golddraht (Kontakt zur Anode) und eine Kunststofflinse, die Bauteile vereint und fixiert, zum Einsatz. Bei Hochleistungsdioden kommt hingegen ein großer Metallrohling zum Einsatz, der für eine bessere Wärmeregulierung sorgt und sie leichter abführt. Als Folge kann mehr Strom durch die Diode fließen, was eine großflächigere Lichtabstrahlung und höhere Lichtleistung zur Folge hat.
Die Lebensdauer der LED hängt stark vom jeweiligen Einsatzort und der zugeführten Stromdichte ab. Denn je höher der Stromfluss ist, desto mehr erwärmt sich die Diode, was zu einer verkürzten Lebensdauer führt. Es stehen verschiedene Optiken und Methoden zur Verfügung, das Licht einer Leuchtdiode im Scheinwerfer in eine bestimmte Richtung zu leiten. Die wichtigsten Verfahren sind dabei die Reflexion des Lichts, die Brechung des Lichts und eine Kombination aus beidem.
Symbole projizieren
Auf dem Markt der LED-Scheinwerfer geht der Trend in zwei Richtungen: Zum einen gibt es im Einstiegsbereich Basis-Scheinwerfer, die auf LED-Technik basieren und wie ein Halogenscheinwerfer das Abblend- und Fernlicht ohne Steuerung auf die Straße werfen. Im Premiumsegment geht der Trend hingegen zu hochwertigen Matrix-LED-Scheinwerfern. Die Bezeichnung Matrix bezieht sich dabei auf die Anordnung der LED-Leuchten. Die Dioden sind in Tabellenform angeordnet, waagerechte Zeilen treffen auf senkrechte Spalten. Je nach Situation werden einzelne Segmente der Matrix vorübergehend abgedunkelt. Hauptmerkmal der Matrix-LED-Technik ist ein Chip, auf dem Mikrospiegel zu finden sind, die sich in unterschiedliche Richtungen lenken lassen. Je nach Güte des Systems lassen sich von etwas mehr als einem Dutzend zu einer Million Pixel separat ansteuern, die über eine Linse auf die Straße projiziert werden - wie bei einem Beamer.