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Mercedes-Benz: Von Airbag über Isofix bis Sitze

17.07.2018 09:21 Uhr
Mercedes-Benz G-Klasse (2018)
Auch bei der G-Klasse muss Mercedes-Benz nachbessern.
© Foto: Mercedes-Benz

Probleme mit Airbags, Bremsen und Sitzen: Bei Mercedes-Benz gibt es momentan mehrere Rückrufe für unterschiedliche Modellreihen.

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Von der A-Klasse bis hin zum Sprinter: Bei Mercedes-Benz gilt es momentan, mehrere Rückrufe abzuarbeiten.

Risse im Bremssattelträger

Zwei Mal betroffen ist die G-Klasse. Zum einen wurde bei bestimmten Fahrzeugen der Baureihe BR 463 AMG aus dem Produktionszeitraum Dezember 2017 bis April 2018 festgestellt, dass die Bremssattelträger an der Hinterachse Anrisse aufweisen können. Durch dynamische Belastungen im Fahrbetrieb können sich diese Risse vergrößern und in der Folge zu einem Versagen der Bremssattelträger kommen. Aufgrund der dadurch verlorenen Fixierung der Bremsbeläge würden in einem solchen Fall deutliche Geräusche auftreten. Bei fortschreitender Beschädigung kann eine Beeinträchtigung der Bremsleistung an der betroffenen Bremszange nicht ausgeschlossen werden.

Als Abhilfemaßnahme werden bei diesen Fahrzeugen die Bremssattelträger an der Hinterachse ausgetauscht. Diese Maßnahme soll etwa 2,5 Stunden in Anspruch nehmen.

Sicherungsring Seitenwelle

Weiterhin könnte bei bestimmten Fahrzeugen der G-Klasse Modellpflege (BR 463) aus dem Bauzeitraum Dezember 2017 bis April 2018 der Sicherungsring der rechten Seitenwelle an der Vorderachse nicht korrekt montiert sein oder fehlen. Ein nicht korrekt montierter Sicherungsring könnte sich während der Fahrt lösen. In diesem Fall wäre die Seitenwelle nicht mehr fixiert, wobei dann ein Kontakt mit der Verzahnung des Vorderachsgetriebes möglich wäre. Dies könnte eine Beschädigung der Verzahnung, verbunden mit erheblicher Geräuschentwicklung, nach sich ziehen. In diesem Fall könnte das rechte Vorderrad kurz blockieren. Zudem könnte dann die Funktion des Differentials an der Vorderachse ausfallen.

Als Vorsorgemaßnahme ist bei den entsprechenden Fahrzeugen der Sicherungsring an der rechten Seitenwelle der Vorderachse zu überprüfen und dieser ggf. nachzurüsten oder dessen Position zu kontrollieren. Der Werkstattaufenthalt für die Prüfung/Nacharbeit des Sicherungsrings kann bis zu sechs Stunden in Anspruch nehmen.

Fehlerhaftes Gehäusematerial

Ein Materialfehler des Gasgenerator-Gehäuses beim Fahrerairbag trifft mehre Baureihen: GLA (BR 156), A-Klasse (BR 176), AMG GT (BR 190), C-Klasse (BR 205), E-Klasse Coupé/Cabriolet (BR 238), B-Klasse (BR 246), GLC (BR 253), alle gebaut von Januar bis März 2018. Im Falle eines Materialversagens des Gasgeneratorgehäuses bei der Auslösung des Airbags im Crashfall könnte die Rückhaltewirkung des Airbagsystems nicht mehr gegeben sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Teile in den Fahrzeuginnenraum gelangen und diese Insassen verletzen.

Vorsorglich wird bei den betroffenen Fahrzeugen der Fahrerairbag ausgetauscht. Der dafür benötigte Zeitaufwand soll eine halbe Stunde betragen. Der interne Code für diesen Rückruf lautet 9193142.

Schweißnaht Isofix-Bügel

Bei Fahrzeugen der A-Klasse (BR 177), produziert von September 2017 bis März 2018, wurde festgestellt, dass die Verschweißung der Haltebügel der Isofix-Kindersitzbefestigung nicht gemäß der Spezifikation entsprechen könnte. Abhängig von der Ausführung der Schweißung könnten somit die geforderten Festigkeitsanforderungen ggf. nicht eingehalten werden.

In den Werkstätten erfolgt binnen einer Stunde Arbeitszeit ein Austausch der Isofix-Bügel. Die entsprechende Anzahl der potenziell betroffenen Fahrzeuge liegen dem Hersteller leider nicht vor, erklärte eine Daimler-Sprecherin gegenüber asp-Online.

Zwei Mal Sprinter

Auch der Sprinter muss in zwei Fällen zurück in die Werkstätten. So geht es einerseits um fehlende Schweißpunkte an der vorderen Seitenwand der Karosserie bei weltweit rund 2.743 Fahrzeugen mit offenem Baumuster, die vom 11.09. bis 11.10.2017 gebaut wurden. Im Falle eines Unfalls besteht dann ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Insassen. Bei diesen Fahrzeugen müssen neue Schweißpunkte gesetzt werden, dafür sind ca. sieben Stunden Arbeitszeit angesetzt. Der Code der Rückrufmaßnahme lautet NC3BPLANIC.

Im Falle eines fehlerhaften Zusammenbaus der Sitzhöhenversteller der Vordersitze sind gerade einmal weltweit 69 Einheiten des neuen Sprinters betroffen, der bis zum 27.03.2018 produziert wurde. Bei einem Heckaufprall kann dies zu unkontrollierten Bewegungen des Sitzes führen. Hier erfolgt ein Tausch der elektronischen Sitzhöhenverstellung innerhalb von zwei Stunden. (tm)

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