Als weltweit erster Autohersteller hat BMW ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug auf Basis des 7er BMW zur Serienreife gebracht. Der Hydrogen 7 mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor sei das Ergebnis einer "konsequenten Entwicklungsstrategie", hieß es in einer Mitteilung des Herstellers. Aus einem Hubraum von sechs Litern erzeugt das V12-Triebwerk eine Leistung von 191 kW / 260 PS und beschleunigt in 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 230 km/h elektronisch limitiert. Das maximale Drehmoment beträgt 390 Nm und wird bei einer Motordrehzahl von 4.300/min erreicht. Laut BMW gelten diese Werte sowohl im Wasserstoff- als auch im Benzinbetrieb. Solange noch keine flächendeckende Wasserstoffversorgung gewährleistet ist, kann der bivalente Motor auf Superbenzin umgeschaltet werden. Die Umschaltung erfolgt über eine separate Taste am Multifunktionslenkrad und bleibt ohne Auswirkung auf das Fahrverhalten. Der Motorstart erfolgt grundsätzlich im Wasserstoffmodus. Die Reichweite des Fahrzeugs wird im Wasserstoff-Betrieb mit mehr als 200 Kilometern angegeben, weitere 500 Kilometer können im Benzin-Modus zurückgelegt werden. Der konventionelle Benzintank fasst 74 Liter, ein zusätzlicher Tank nimmt rund acht Kilogramm flüssigen Wasserstoff auf. Nach dem manuellen Ankuppeln läuft die Befüllung des Wasserstoff-Tanks ohne weiteres Zutun des Fahrers ab und dauert etwa acht Minuten. Da Wasserstoff im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen eine um bis zu zehnmal höhere Verbrennungsgeschwindigkeit aufweist, werden höhere Wirkungsgrade erreicht. Um dieses Potenzial vollständig zu nutzen, wird für das V12-Aggregat eine besonders flexible Motorsteuerung benötigt. Die vollvariable Ventilsteuerung Valvetronic und die variable Nockenwellenverstellung Doppel-Vanos bieten hier "die idealen Voraussetzungen". Gaswechsel und Einspritzrhythmus können so gezielt auf die Eigenschaften des Wasserstoff-Luft-Gemischs abgestimmt werden. Innen und Außen leicht modifiziert Die Unterbringung zusätzlicher Komponenten im Heckbereich erforderte eine Neuabstimmung der Federungs- und Dämpfungssysteme. Um die Gewichtszunahme zu kompensieren, musste auch die Karosserie modifiziert werden. Eine erhöhte Crashfestigkeit bei einer marginalen Gewichtszunahme wird mit dem Einsatz von kohlefaserverstärktem Kunststoff erreicht. Um die Fahrgastzelle zu versteifen, wurden die Seitenrahmen mit CFK verstärkt. Auch die Motorhaube wurde äußerlich an den höher aufbauenden Motor angepasst. Im Innenraum wurde u. a. das Kofferraumvolumen auf 225 Liter reduziert und die Mittelarmlehne im Fond fest installiert, so dass das Fahrzeug als Viersitzer konzipiert ist. Ab diesem Winter soll der Hydrogen 7 beim Händler stehen, der Preis wurde noch nicht genannt. (ab)