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Fahrbericht Mazda CX-5 Skyactiv-G 194: Wenn es mal kein Diesel sein soll

05.10.2017 10:30 Uhr
Mazda bietet den CX-5 als 194 PS starken Top-Benziner an.
© Foto: Mazda

Rund ein halbes Jahr komplettiert Mazda das Motorenangebot des CX-5 mit einem starken Benziner. Der soll auch Dieselkunden locken.

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Von Holger Holzer/SP-X

Kraftvoll, sportlich und hochwertig – der Mazda CX-5 zeigt nicht erst seit dem Modellwechsel im Frühjahr großes Selbstbewusstsein unter den kompakten SUV. Da passt auch der neue Top-Benziner ins Bild, der den Crossover bis knapp an die 200-PS-Grenze bringt – eine Leistungsklasse, die sich viele Konkurrenten lieber sparen. Und auch auf dem Preisschild steht eine stolze Summe: Inklusive Allradantrieb, üppiger Ausstattung und Sechsgangautomatik werden 37.790 Euro fällig.

Das Selbstbewusstsein kommt nicht von Ungefähr. Der CX-5 ist Mazdas Bestseller in Deutschland wie in Europa. Zwischen 60.000 und 65.000 Einheiten verkaufen die Japaner im Jahr. Der neue Benziner soll daran künftig einen prägnanten Anteil haben: Hierzulande wird rund jeder vierte CX-5 mit dem Top-Triebwerk bestellt werden, schätzt der Hersteller. Ursprünglich hatte man mit einem rund fünf Prozentpunkte geringeren Anteil gerechnet, doch die Dieselkrise hat vor allem Privatkunden zum Benziner umschwenken lassen.

Die Diesel-Verweigerer erhalten in dem 2,5-Liter-Vierzylinder mit seinen 143 kW / 194 PS nun eine passende Alternative. Preislich liegt der Benziner auf ähnlichem Niveau wie ein vergleichbarer Selbstzünder, die Fahrleistungen auf dem Papier sind ebenfalls nicht Welten auseinander. Trotzdem gibt es Unterschiede, vor allem beim Verbrauch. 7,2 Liter gibt Mazda an, realistisch sind wohl anderthalb bis zwei Liter mehr. Und wer beherzt fährt, erreicht mit dem schweren Allradler problemlos auch einen zweistelligen Wert. Allerdings hat Mazda dem schon im Vorgänger angebotenen Motor neben ein paar weiteren Detailüberarbeitungen erstmals eine Zylinderabschaltung spendiert, die den Verbrauch vor allem bei Konstantfahrt im Stadtverkehr um bis zu 20 Prozent senken soll; bei der ersten Testfahrt ließ sich das jedoch nicht überprüfen.


Mazda CX-5 Skyactiv-G 194

Mazda CX-5 Skyactiv-G 194 Bildergalerie

Fehlende Durchzugskraft

Von einem Diesel unterscheidet den neuen Benziner aber auch der Charakter während der Fahrt. Zunächst fällt das extrem niedrige Geräuschniveau im Innenraum auf, der Vierzylinder ist so leise, dass man es kaum registriert, wenn das Start-Stopp-System den Benzinfluss an der Ampel abdreht. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die maue Durchzugskraft bei niedrigen Touren. Die fällt nicht nur gegenüber einem Diesel ab, sondern auch gegenüber den Benzinern der Konkurrenz. Denn Mazda verzichtet als einziger großer Hersteller auf die Turboaufladung, lässt den hoch verdichtenden Vierzylinder stattdessen frei saugen. Power gibt es daher erst bei höheren Drehzahlen. Dieses Manko moderiert die serienmäßige Sechsgangautomatik allerdings zum Teil weg. Vor allem, wenn der Fahrer das Getriebe in den Sportmodus stellt, hält die Box lange den kleinen Gang. Richtig leicht hat es der vergleichsweise hubraumkleine Motor mit den großen Allradler aber auch dann nicht. Ein Diesel würde wohl eine Ecke souveräner zu Werke gehen.

Unterm Strich ist das aber kein ernstes Problem, generiert der CX-5 seine Dynamik doch weniger aus der Antriebsleistung als aus dem gelungen abgestimmten Fahrwerk. Auf kurvigen Straßen zählt der willig einlenkende und kaum wankende Mazda sicher zu den spaßigsten Autos seiner Klasse. Und das, ohne den Langstreckenkomfort zu vernachlässigen: das kompakte SUV federt Unebenheiten gekonnt weg und ist so auf längeren Touren ein komfortabler Begleiter. Auch wegen seines eleganten Innenraums: Der kommt weniger verspielt daher als bei den kleineren Modellen der Marke, überzeugt aber genauso mit angenehmer Materialauswahl und kritikfreier Verarbeitung. Erwähnenswert ist im Zusammenhang mit der sehr wertigen Anmutung auch das brillante Head-up-Display, das die Fahrinformationen anders als bei den meisten Konkurrenten direkt in die Windschutzscheibe, und nicht auf ein winziges Plastikdisplay, projiziert.

Wer den Benziner wählt, weil er den Diesel-Restwerten nicht traut oder ein Fahrverbot fürchtet, muss allerdings nicht nur an der Tankstelle tiefer in die Tasche greifen, sondern auch beim Händler. Der neue Vierzylinder ist immer mit Allradantrieb und Automatik kombiniert und wird zudem nur in der höchsten Ausstattungsstufe mit LED-Licht, Navigationssystem und 19-Zoll-Felgenn angeboten. Langfristig könnte sich das aber ändern. Wenn nämlich die Diesel-Scheu der Privatkunden bestehen bleibt, dürfte Mazda sein Benzinerangebot ausweiten. Und dann den Spitzen-Motor auch in günstigeren Kombinationen anbieten. 

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