Am 21. Juli 1917 gehen aus den bis dato recht erfolglosen Rapp-Motorenwerken die Bayerischen Motoren Werke hervor. Da der Name zu lang war, wird er auf drei Buchstaben verkürzt: BMW. Zunächst spezialisiert sich das Unternehmen auf Flugzeugmotoren und die Motorradproduktion. Erst 1928 steigt BMW mit dem Kauf der Fahrzeugfabrik Eisenach in die Automobilproduktion ein und verschafft sich damit ein drittes Standbein. Das erste selbst entwickelte Auto, der BMW 3/20 wird vier Jahre später vorgestellt. Mit Zentralkastenrahmen und Einzelradaufhängung vorne und hinten bot er ein Fahrgefühl wie es die Kunden nur von größeren und luxuriöseren Fahrzeugen kannten. In die technologische Spitzengruppe der Automobilindustrie rückt das Unternehmen 1933 mit dem Typ 303 auf. Er ist der erste Wagen mit der charakteristischen Niere im Kühlergrill, hinter der sich ein 1,2 Liter großer Sechszylinder-Reihenmotor mit 30 PS verbarg. Zwei Jahre später präsentierte BMW mit dem 326 ein neues Spitzenmodell, das als eines der modernsten Großserienautomobile seiner Zeit galt. Als erster BMW besaß er eine Karosserie, die mit dem Rahmen verschweißt war, vorn angeschlagene Türen, hydraulische Bremsen und ein verdeckt liegendes Reserverad. Mit einem Zwei-Liter-Sechszylinder und 50 PS schaffte der 326 eine Spitzengeschwindigkeit von 115 km/h. Durch den Verlust des Eisenacher Automobilwerks fiel BMW der Neustart nach dem Krieg schwer. Erst auf der IAA 1951 konnte man ein neues Modell präsentieren. Der 501 wurde auch als "Barockengel" bekannt und vereinte klassisches Design mit technischen Neuerungen. Dazu zählten eine reibungsarme Lagertechnik der vorderen Halbachsen, die an je zwei Dreieckquerlenkern geführt wurden, ein besonders präzise Lenkung, bei der das Prinzip der Zahnstangenlenkung auf ein Tellerradsegment übertragen wurde oder eine Hinterasche, die – so das einhellige Urteil der damaligen Tester – eine "Endstufe in der Entwicklung der Starrachse" darstellte. Entwicklung eines modernen Mittelklassewagens 1954 präsentierte BMW im 502 dann den ersten serienmäßigen Leichtmetallmotor der Welt und den ersten deutschen Achtzylinder der Nachkriegszeit. Mit 210 Kilo wog das 2,6 Liter große Triebwerk gerade mal 28 Kilo mehr als der Sechszylinder seines Vorgängers. Etwa zu gleicher Zeit begannen die Entwicklungsarbeiten für einen modernen Mittelklassewagen. Erst 1961 wurde das Projekt mit dem BMW 1500, einem schnittigen Viertürer mit sportlichem Fahrwerk und starker Motorisierung, realisiert. Unter der Motorhaube kam ein Vierzylinder-Reihenmotor mit 1,5 Litern Hubraum, 80 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von fast 150 km/h zum Einsatz. Die großen Reserven des Vierzylinders erlaubten enorme Leistungssteigerungen. Die Krönung der 02-Baureihe stellte die Premiere des 2002 turbo dar. Sein Produktionszeitraum umfasste lediglich zehn Monate, er leistete 170 PS, war 210 km/h schnell und verfügte als erstes europäisches Serienauto über einen Abgasturbolader. Weiter auf der nächsten Seite
Historie: Historie: 90 Jahre BMW
Zeitreise: Von den Anfängen als kleiner Flugzeugmotoren-Hersteller bis hin zum weltweit agierenden Autokonzern