"Japans neue Superautos!", "Welt der Wunder" oder "Oje, Mercedes! Neue Luxus-Japaner – billiger, aber genauso gut" lauteten die respektvollen Schlagzeilen der deutschen Presse zur Präsentation der ersten Luxuslimousinen unter den Logos der neuen Nippon-Nobellabels Lexus und Infiniti. Toyota und Nissan hatten diese feinen Tochtermarken gegründet und ließen ihre Flaggschiffe vor 25 Jahren auf der Detroit Auto Show vom Stapel.
Toyota-Chef Eiji Toyoda hatte 1983 die Stoßrichtung vorgegeben, als er die Entwicklung des besten Autos der Welt forderte. Gilt doch der Bau des jeweils besten Autos nicht nur in Japan als Schlüssel zum Aufbruch eines Unternehmens zu neuer Größe. Japans Nummer 2, Nissan, folgte zwei Jahre später mit der Einrichtung des Entwicklungsteams "Horizon". Dieses sollte ermitteln, wie die Mercedes-Benz S-Klasse und BMW 7er Limousinen übertroffen werden konnten. Zunächst auf dem lukrativsten Luxusautomarkt, den USA, später auch in Europa und Deutschland, wo Nissan vergeblich den Rang des größten asiatischen Importeurs mit fünf Prozent Marktanteil bis 1995 anstrebte.
Lexus wollte nicht weniger als Luxus in vollendeter Perfektion, wie sie nicht einmal Rolls-Royce bot. Die daraus resultierende Kundenzufriedenheit sollte Grundlage einer eigenen Erfolgsstory werden, zumal das erste Modell LS 400 (= Luxury Sedan mit 4,0-Liter-V8) zu Kampfpreisen ab 35.000 US-Dollar angeboten wurde.
Mehr noch als der ausgiebig auf deutschen Autobahnen getestete LS 400 sollte der Q45 ein dynamisches Fahrerauto sein. Vor Kundenauslieferung wurde jeder Infiniti deshalb ausführlich erprobt, die Prüfstände arbeiteten sogar bis zu einer Vmax von 300 km/h. Im streng reglementierten amerikanischen Straßenalltag allerdings griff bei (bereits illegalen) 240 km/h eine Abregelung ein. Lexus erlaubte wie die deutschen Hersteller 250 km/h, stellte sich damit aber auch schon 1989 auf der Frankfurter IAA dem europäischen Publikum vor.