Dass Retro-Design und Elektroantrieb gut harmonieren und den Menschen mehr ans Herz gehen als langweilige Mainstream-Modelle, zeigten in der Autobranche bereits Modelle wie Mini Cooper SE, Fiat 500e oder auch der ID.Buzz von Volkswagen. Von der Wiederbelebung einiger Kultautos verspricht sich auch Renault ein glänzendes Geschäft. Immerhin kann die französische Marke für sich beanspruchen, über so einige Legenden in ihrer Firmengeschichte zu verfügen, allen voran die Million-Seller und unvergesslichen Kleinwagen R4 und R5.
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Die Studie eines elektrischen R5-Nachfolgers präsentierte Renault bereits vor drei Jahren auf der IAA in München – und begeisterte das Publikum. Jetzt geht der sympathische Franzose (Länge: 3,92 Meter) in den Handel. Angeboten wird er in zwei Batteriegrößen, 40 und 52 kWh, sowie zunächst mit zwei unterschiedlichen Leistungen, 90 und 110 kW. Eine günstige Einstiegsversion (zirka 25.000 Euro) mit 70 kW soll im Frühjahr folgen. Abstriche muss der Kunde jedoch beim Schnellladen (DC) machen. Diese Funktion fehlt im Basismodell. Auflegen will Renault vom R5 zudem eine Sonder-Edition namens „Roland Garros“, mit umfangreicher Ausstattung und exklusiven Insignien.
Renault 4 E-Tech Electric kommt 2025
Ebenfalls im Frühjahr 2025 wird Retro-Legende Nummer zwei, der Renault 4 E-Tech Electric, startklar sein. Er hatte seine Weltpremiere auf dem Pariser Autosalon im Herbst. War der R4 früher unterhalb des R5 positioniert, rangiert er mit 4,14 Metern Länge künftig über ihm. Die Technik entspricht jener im R5, das Cockpit wurde sogar komplett übernommen, Platzangebot und Variabilität sind besser. Renault erwartet höhere Stückzahlen als beim R5.
Renault R4 E-Tech (2025)
BildergalerieSchon während der Mondial de l‘Auto machten Gerüchte die Runde, vom R4 soll es erneut eine Hochdachvariante nach dem Vorbild der „Fourgonnette“ geben, einmal als Cargo- und einmal als Pkw-Version. Offiziell verneint dies Renault, verweist in diesem Segment auf den Kangoo, der dieses Erbe seit Langem vertritt.
Renaul Twingo für 2026 geplant
Nicht ganz den Kultstatus von R4 und R5 erreicht der Twingo. Auch er erlebt eine Revitalisierung, wird 2026 mit seinem charmanten Augenaufschlag das City-Stromer-Segment bereichern. Die vor Kurzem gezeigte Studie sieht zumindest vielversprechend aus. Aller Voraussicht nach basiert der Twingo auf einer abgespeckten Variante der Amp-R-Small-Plattform (zuvor CMF-B EV) von R5/R4.
Renault Twingo Concept
BildergalerieIm Boden soll eine kostengünstigere LFP-Batterie stecken, DC-Laden fehlt, der Preis soll unter 20.000 Euro starten. „Wir wollen E-Mobilität für die breite Masse bezahlbar machen“, sagt CEO Fabrice Cambolive. Die Serienversion des Twingo E-Tech könnte ihre Premiere im Herbst 2025 auf der IAA in München feiern.
Kommt der Renault Embléme?
Höchstwahrscheinlich zwei Jahre später will Renault sogar wieder in der oberen Mittelklasse mitmischen. Dieses Segment soll der Embléme besetzen, ein sehr futuristisch anmutender Crossover aus Limousine und Kombi. In Paris präsentierten die Franzosen hierzu eine Studie, deren Lifecycle-CO2-Fußabdruck 90 Prozent unter jenem von heutigen Neuwagen liegen soll. Ob der Embléme dann wirklich über einen kombinierten Brennstoffzellen-Elektroantrieb (1.000 Kilometer Reichweite) verfügen wird, bleibt abzuwarten. Erfahrung mit Wasserstoff sammelt Renault zumindest derzeit im Leicht-Nutzfahrzeugsektor (LCV).
Renault Espace 2024
BildergalerieAuf konventioneller Ebene stehen für 2025 die Modellüberarbeitungen für Austral und Espace an. Sie erhalten neue Gesichter, die sich optisch an der Front des Rafale anlehnen. Das Topmodell von Renault kann ab Frühjahr auch als Plug-in-Hybrid bestellt werden, hat dann eine Systemleistung von 300 PS und eine elektrische Reichweite von mehr als 100 Kilometer.
Renault Clio und Captur in den Startlöchern
Für 2026 steht der Clio, ein Jahr später sein Crossover-Bruder Captur auf dem Plan. Beide B-Segment-Modelle dürften auch in neuer Generation wieder als Benziner und als Hybrid angeboten werden und – attraktives Design vorausgesetzt – eine höhere Nachfrage in Deutschland erreichen, als es heute der Fall ist.
Weder Clio noch Captur tauchen derzeit in den Top 50 der Neuzulassungen auf, im eigenen Haus verdrängt vom Dacia Sandero und Duster. Renault hat auf dem deutschen Markt dieses Jahr rund ein Fünftel seiner Kunden verloren und das soll sich schnellmöglich wieder ändern.