Audi-Chef Rupert Stadler muss nach Medieninformationen dem Aufsichtsrat des Premium-Herstellers rasch über die möglichen Manipulationen an Drei-Liter-Diesel-Motoren Bericht erstatten. Der Manager solle erklären, warum die Nobelmarke erst den Einsatz von Software, die in den USA als illegal gilt, dementierte, dann aber vor wenigen Tagen doch einräumen musste. Zudem wolle der Aufsichtsrat wissen, was Audi tue, um die Schuldigen zu finden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag). "Stadler muss jetzt liefern." Laut Zeitung tagt das Gremium am kommenden Donnerstag wieder.
Forderungen nach personellen Konsequenzen bei der Ingolstädter Tochter werde es erst geben, "wenn alles auf dem Tisch" liege, zitiert das Blatt Mitglieder des Gremiums. Arbeitnehmervertreter bei der Premiummarke hatten bereits eine lückenlose und genaue Aufklärung von der Führung in Ingolstadt verlangt. Nach dpa-Informationen löste das Vorgehen in Teilen des Audi-Aufsichtsrats Unverständnis aus.
Audi selbst hatte in der vergangenen Woche bereits das eigene Vorgehen verteidigt. Der Hersteller räumte am Montagabend die Installation eines Programms in 3,0-Liter-TDI-Motoren ein, das in den USA als illegal gilt. Die beanstandete Software ("Defeat Device") werde in Nordamerika eingesetzt und sei nicht identisch mit der europäischen Software. Dennoch werde auch mit dem Kraftfahrt-Bundesamt darüber gesprochen. (dpa)