Von Thomas Maier
Stolz sind die Tuntenhausener bei Eder auf die Weiterentwicklung des Autotransporters Algema Blitzlader 2. Denn der hat einige neue Features mit an Bord, mit denen Autohäuser und Werkstätten auch auf kleinstem Raum schnell Autos auf- und abladen können.
Auf Knopfdruck knickt das Chassis binnen acht Sekunden ab, während die Laderampen automatisch ausfahren. So lasse sich bei jedem Ladevorgang wertvolle Arbeitszeit und Kosten einsparen. "Von der großen Flexibilität profitieren Autohäuser, Werkstätten und Abschleppunternehmen", erklärte Peter Nebel, Gesamtleiter Vertrieb und Marketing. "Sie reicht vom Sportwagen bis zum Transporter“, so Nebel. Das Lademaß beträgt 5,50 Meter x 2.10 Meter. Und in Verbindung mit einem Überfahranhänger von Algema oder Fit-Zel werde aus dem Autotransporter ein vollwertiger Roadtrain.
Dank dem niedrigen Aufbau und Auffahrwinkel von ca. neun Grad, optional sogar 3,5 Grad, lassen sich liegengebliebene Fahrzeuge schnell aus Gefahrensituationen abtransportieren. "Schnell hin und schnell wieder weg – das dient zudem der Sicherheit der Mitarbeiter", so Nebel.
Hohe Nutzlast
Ein großer Vorteil des neuen Fahrzeugs besteht in der Leichtbauweise, die eine Nutzlast von 3,1 Tonnen erlaubt. "Dadurch kann in vielen Fällen der Einsatz eines massiv ausgelegten Lkw zum Transport von schweren Fahrzeugen verzichtet werden", freute sich Gregor Ries, Geschäftsführer bei Eder. Das ermögliche Transporte bei geringeren Kosten. Zum besonderen Nutzlastverhältnis trägt das in Leichtbauweise konstruierte, aus Aluminium gefertigte, verwindungssteife Chassis bei. Es wird von Spezialisten im österreichischen Heuhofen an der Krems geschweißt und gefertigt. "Eine Technik, die nur sehr wenige Menschen in der Branche beherrschen", erklärt Bereichsleiter Günter Koschke.
Beim Bau des Blitzlader 2 wird auf 3,5-Tonnen-Basisfahrgestelle unterschiedlicher Hersteller zurückgegriffen. Die eigens bei Eder konstruierten Aufbauten werden mit den Fahrgestellen kombiniert und auf 5,9 Tonnen aufgelastet. Die Premiere erfolgte auf Basis des neuen Ford Transit, weitere Marken werden künftig noch dazukommen. "Wir warten auf den neuen VW Crafter", erklärte Nebel.
Algema Blitzlader 2
BildergalerieNiveauregulierung und Wankausgleich
Komplett neu konstruiert binnen zwei Jahren wurde das hydroBalance genannte Fahrwerk. Es funktioniert hydro-pneumatisch und übernimmt die Federungsarbeit. Das Fahrwerk passt aktiv die Niveauregelung und die automatische Steuerung der nachlaufenden, dritten Liftachse an den Beladungszustand an. Dabei reagiert das Fahrwerk auf die jeweilige Straßenbeschaffenheit.
Die automatische Niveauregelung verbunden mit der hydroBalance-Technik bringt das Plateau nach jedem Be- und Entladevorgang auf Fahrniveau - unabhängig von der Position der Liftachse. Das impliziere die gesetzlich vorgeschriebene Höhe für den Unterfahrschutz. Während der Fahrt werde das Niveau ständig überwacht. "Dank der automatischen Niveau-Regelung ist die Beleuchtung nur einmalig einzustellen", erklärte Konstruktionsleiter Günter Heilmeier, "eine Nachjustierung entfällt somit". "Die progressiven Federungseigenschaften sorgen in jeder Situation für optimalen Federungskomfort – abhängig vom Beladungszustand", sagte Nebel. Das Fahrwerk könne so ein Aufschaukeln oder Aufschwingen des beladenen Fahrzeugs maßgeblich verhindern.
Zudem soll der hydraulische Wankausgleich den Neigungswinkel bei Kurvenfahrten oder extremen Seitenwind verhindern. Die Wankstabilisierung sorge dank einer optimalen Straßenlage sowie perfektem Lenkverhalten und erhöhe die Sicherheit des Fahrers.
Mit Anfahrhilfe
Die zusätzlich verbaute dritte Liftachse senkt sich bei der Beladung automatisch ab, verteilt die Achslasten und verbessert somit die Fahrstabilität. Bei Leerfahrten hebt sich die Liftachse wieder automatisch an und erhöht die Traktion auf der Straße. Das verringere Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß.
Die zuschaltbare Anfahrhilfe hilft bei glattem Untergrund weiter. Per Knopfdruck kann der Fahrer den Achsdruck durch Anhebung der Liftachse auf die Antriebsachse kurzfristig um 30 Prozent erhöhen. Das erhöht die Traktion. Bei höheren Geschwindigkeiten senkt sich die Nachlaufachse wieder selbstständig ab.
Rund 100 Einheiten des Blitzlader 2 wollen die oberbayrischen Anhängerprofis aus dem Landkreis Rosenheim im Jahr vertreiben. "Angesichts des sich ändernden Mobilitätsverhaltens der Menschen werden künftig mehr Autos an unterschiedlichen Orten benötigt. Da kommen wir als Autotransport-Spezialist ins Spiel. Die Logistik ändert sich. Dank unseres breit aufgestellten Geschäfts sind wir gegenüber Schwankungen im Markt, wie beispielsweise dem momentan schwächelnden Gebrauchtwagenmarkt, sehr gut aufgestellt“, stellte Gregor Ries abschließend fest.