Die Rückrufserie wegen defekter Airbags des japanischen Zulieferers Takata hat laut einem Zeitungsbericht die US-Justiz auf den Plan gerufen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wolle klären, ob die Firma gegenüber Aufsehern irreführende Aussagen zur Sicherheit der Airbags gemacht habe, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Die Ermittlungen seien noch im Anfangsstadium. Das Unternehmen sei zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen gewesen. Wegen der Airbags, die während des Entfaltens platzen oder sich erst gar nicht öffnen können, mussten weltweit Millionen von Autos zurückgerufen werden.
Die US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA hatte am Montag erneut vor den Airbags des japanischen Zulieferers Takata gewarnt. In einer Mitteilung forderte die Behörde Wagenbesitzer auf, sofort aktiv zu werden und in die Werkstatt zu fahren. Der Rückruf betrifft knapp 778.200 Toyota-Modelle, 2,8 Millionen Honda-Fahrzeuge sowie etwa 437.700 Nissans, rund 18.000 Mazdas, knapp 574.000 BMW und gut 133.200 Wagen der Opel-Mutter General Motors.
Die Probleme mit Takata sind inzwischen berüchtigt: Der Fahrer-Airbag kann während des Entfaltens platzen oder sich gar nicht erst öffnen. Vor allem japanische Autobauer haben deshalb schon in der Vergangenheit Millionen Wagen zurückgerufen (wir berichteten). Wegen der Probleme erwartet der Airbag-Lieferant für das laufende Jahr einen dreistelligen Millionen-Verlust.
Laut Aussage von BMW, Honda, Mazda und Toyota hat dieser Warnhinweis keine Auswirkungen auf die Aktionen in Deutschland. Nur bei Nissan müssen zusätzlich 4.558 Fahrzeuge in die Werkstatt, wie eine Sprecherin gegenüber asp-Online erklärte. Betroffen seien Micra-Modelle (K13) aus dem Bauzeitraum 27. Mai 2010 bis 10. Februar 2014. Die Fahrzeuge würden voraussichtlich ab November in die Vertragswerkstätten einbestellt. Für die Prüfung und den evtl. Tausch des Fahrerairbagmoduls sind 20 Minuten eingeplant. (dpa/ng)