Der Autozulieferer Bosch hat sich verpflichtet, beim angekündigten Stellenabbau an den Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen bis Ende 2022 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Im Gegenzug reduzieren die dort beschäftigten Mitarbeiter der Antriebssparte vorerst bis Ende 2021 ihre Arbeitszeit und müssen damit auf einen Teil ihres Geldes verzichten, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Das Unternehmen hatte Ende Oktober bekanntgegeben, angesichts der sinkenden Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos in den kommenden zwei Jahren zusammen 1.600 Stellen in Feuerbach und Schwieberdingen streichen zu wollen. Die nun vereinbarte Arbeitszeitreduzierung für viele der dort beschäftigten 9.600 Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Powertrain Solutions in Verwaltung und Entwicklung entspreche dem Abbau von rund 500 Stellen, sagte ein Sprecher.
Weitere 300 Arbeitsplätze sollten über Abfindungen, Versetzungen und Vorruhestandsregelungen wegfallen. Wie die weiteren 800 Stellen abgebaut werden sollen, ließ der Sprecher offen. Darüber werde perspektivisch auch in Abhängigkeit von der weiteren Markt- und Auftragsentwicklung zu sprechen sein.
Die Pläne für Feuerbach und Schwieberdingen sehen vor, dass Mitarbeiter mit einer wöchentlichen Regelarbeitszeit mit mehr als 35 Stunden von Januar 2020 an reduzieren müssen. Beschäftigte mit einer 40-Stunden-Woche sollen nur noch 36,5 Stunden tätig sein. Zudem werden die Mitarbeiter verpflichtet, ein tariflich ausgehandeltes Zusatzgeld in Form von zusätzlichen freien Tagen abzufeiern. Bisher hatte es auch die Möglichkeit gegeben, sich Geld auszahlen zu lassen.
Im Zuge der Auto- und Konjunkturkrise hatte Bosch den Abbau von bisher rund 3.500 Stellen an mehreren deutschen Standorten bekanntgegeben. In Bamberg hatten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zuletzt bereits auf eine Verkürzung der Arbeitszeit geeinigt. An den Standorten in Schwäbisch Gmünd, Bremen und Reutlingen liefen die Gespräche noch, sagte der Sprecher. (dpa)