Mit der Zeit wandeln sich nicht nur die Ausstattungen der Autos, sondern auch die Begrifflichkeiten. Fünf Beispiele für Bezeichnungen, die heute oftmals nur noch Oldtimer-Liebhaber kennen.
Spucknapf-Lenkrad: Klingt nicht besonders charmant, sah aber so aus, das Lenkrad von VW Golf I GTI und Scirocco. Das Dreispeichen-Volant hatte in der Mitte eine recht starke Vertiefung, in die das Wolfsburg-Logo eingelassen war, daher stammt der Name. Die Sport-Lenkräder sind heute noch recht begehrt: So zahlt man auf Internetplattformen um die 200 Euro pro Stück.
Mäusekino: Wo heute hochauflösende und sogar frei konfigurierbare Cockpits hinter den Lenkrädern moderner Autos zu finden sind, fiel der Blick des Fahrers in den Anfängen des Digitaltachos auf regelrechte „Mäusekinos“. Zum Beispiel gab es ab Ende der 1980er Jahre das so genannte Digitale Fahrer-Informationszentrum als Sonderausstattung für VW Golf II und Jetta II, heute ist das Digifiz ein gesuchtes Teil bei VW-Fans. Kleinteilige, bunte Digitalanzeigen fanden sich in den 1980ern auch bei Opel, zum Beispiel im Kadett E oder im Sportcoupé Monza.
Telefonfelgen: Auch hier erklärt sich der Spitzname für die Felgen durch das Aussehen: Die Räder, die unter anderem der Porsche 924 trug, sahen aus wie die Wählscheiben historischer Telefone.
Tiefensteuer: Der ideelle Vorgänger des Frontspoilers kam Anfang der 1950er zum ersten Mal beim VW Käfer zum Einsatz. Weil sich Konstrukteur Karl Meier über die Hecklastigkeit des Käferund das unruhige Fahrverhalten bei höheren Geschwindigkeiten ärgerte, konstruierte er das „Tiefensteuer“, das den Anpressdruck des Fahrzeugs erhöhen sollte. Beim Autosalon in Genf verkannten die Hersteller das Potenzial, erst zwanzig Jahre später wurden die ersten KAMEI-Spoiler im Windkanal getestet. Heute kommt kein Sportwagen mehr ohne Frontspoiler aus.
Schnauferl: So wurden früher Oldtimer genannt und noch weiter in der Vergangenheit war dies die Bezeichnung für Autos. Heute findet man den Begriff noch im ältesten Oldtimer-Club Deutschlands, dem Allgemeinen Schnauferl-Club. Der ASC beschreibt die Entstehung so: Der Begriff Schnauferl leitet sich vom Geräusch des Schnüffelventils ab, das bei den ersten Viertakt-Motoren aus der ersten Dekade des letzten Jahrhunderts als Überdruckventil im Kurbelgehäuse montiert ist. (sp-x)