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Autohandel: Dieselkrise schürt Existenzängste

14.07.2017 10:56 Uhr
Autohandel: Dieselkrise schürt Existenzängste
Der Markenhandel ist wegen der Dieselkrise deutlich alarmiert.
© Foto: VW

Laut aktuellem AUTOHAUS Panel meint fast jeder zweite Fabrikatshändler, dass "der Markt für Dieselfahrzeuge kurz vor dem Kollaps steht". Zehn Prozent bangen inzwischen um ihre wirtschaftliche Zukunft.

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Von Ralph M. Meunzel

Die zunächst von Volkswagen verursachten Abgasmanipulationen an Millionen von Autos ziehen weitere Kreise. Neben den Töchtern Audi und Porsche gerät jetzt auch Mercedes-Benz unter Druck. Der Diesel als scheinbarer "Umweltverschmutzer" Nummer eins steht damit weiter am Pranger. Davon ist inzwischen auch das Gebrauchtwagengeschäft massiv betroffen. Im AUTOHAUS Panel 6/2017 haben wir dazu bereits die deutschen Farbikatshändler befragt.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen haben wir das Thema für die neue Ausgabe des AUTOHAUS pulsSchlag vertieft: So sind inzwischen 48 Prozent der befragten Panelteilnehmer der Meinung, dass "die Situation beängstigend ist und der Markt für Dieselfahrzeuge kurz vor dem Kollaps steht". Zehn Prozent der Händler fürchten inzwischen um ihre Existenz. Neun Prozent sind unschlüssig. Damit sind also rund ein Fünftel des Handels deutlich alarmiert. Die Vertreter der großen Importfabrikate hegen zu 18 Prozent diese Befürchtungen.

Als die größten Risiken werden die Gebrauchtwagenvermarktung und die Rücknahme von Leasingfahrzeugen genannt. Bei den deutschen Volumenmarken sehen 84 Prozent das größte Risiko beim Remarketing der verleasten Autos. Der Autohandel signalisierte außerdem, dass sich über 80 Prozent der Kunden Sorgen um den Wiederverkauf eines Fahrzeugs mit Dieselmotor machen. 74 Prozent registrierten einen Rückgang der Bestellungen von Neuwagen mit Diesel.

Um die Situation zu entschärfen, haben 75 Prozent der befragten Autohäuser die Kundenberatung intensiviert. 27 Prozent haben sich sogar entschieden, keine gebrauchten Diesel hereinzunehmen. Das stößt sicher auf eine große Zustimmung bei den Kunden. 14 Prozent stoßen Diesel-Lagerfahrzeuge zu Dumpingpreisen ab.

Unzufriedenheit mit ZDK-Aufklärungsarbeit

Mit der Aufklärungsarbeit des ZDK bei der Dieselaffäre sind über 70 Prozent der befragten Händler nicht zufrieden. Der Handel fordert deshalb von den Herstellern und Importeuren massive Aufklärungskampagnen. An zweiter Stelle steht die Forderung nach einer kostenlosen Nachrüstung älterer Diesel. Als Top 3 folgt die finanzielle Unterstützung des Handels bei der Dieselvermarktung mit speziellen Verkaufsaktionen. Die Ankündigung von Volkswagen künftig verstärkt auf Erdgas (CNG) – beispielsweise beim Polo – zu setzen, wird besonders von der eigenen Partnern zu 63 Prozent als negativ beurteilt. Hier sprechen wohl Erfahrungswerte.

Der neue AUTOHAUS pulsSchlag 7/2017 erscheint in Kürze. Die Händlerbefragung führt AUTOHAUS in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander monatlich aus. Mehr unter: www.autohaus.de/pulsschlag

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