Die deutsche Autoindustrie ist ungeachtet der Dieselkrise ungebrochen erfinderisch. Bei den Patentanmeldungen des vergangenen Jahres liegen sechs Autohersteller und drei Autozulieferer an der Spitze, wie das Deutsche Patent- und Markenamt in München am Donnerstag mitteilte. Der Zulieferer Bosch lag mit 4.230 Anmeldungen an der Spitze, gefolgt von Schaeffler - einem weiteren Zulieferer - und Ford. Ebenfalls vertreten unter den Top Ten sind BMW, Daimler, VW und Audi. Nur Siemens auf Platz zehn der anmeldestärksten Firmen zählt nicht zur Autobranche.
Auffällig: Software und künstliche Intelligenz (KI) werden wichtiger, die Anmeldungen in der Sparte Computertechnik legten um über ein Viertel zu. Auch ausländische Unternehmen und Erfinder finden ein deutsches Patent offensichtlich zunehmend attraktiv: Die Zahl der Anmeldungen aus dem Ausland wuchs um sieben Prozent auf 21.286. "Die stabilen Zahlen auf diesem hohen Niveau zeigen, wie wichtig der deutsche Markt auch für innovationsstarke Unternehmen aus dem Ausland ist", sagte Amtspräsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer.
Regional zeigt sich das Bild der Vorjahre unverändert: Die süddeutschen Bundesländer mit ihrer starken industriellen Basis sind sehr viel erfinderischer als der Norden. Gemessen an den Einwohnerzahlen liegt Baden-Württemberg mit 133 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner vor Bayern, gefolgt von Hamburg und Niedersachsen.
Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit nur neun Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner. In absoluten Zahlen ist Bayern mit 14.852 Patentanmeldungen auf Platz eins, am hinteren Ende der Tabelle liegt das kleine Bremen mit nur 135. (dpa)