Nach mehreren anderen Städten hat jetzt auch Hannover seine Bewerbung um die Automesse IAA mit dem geplanten neuen Ausstellungskonzept eingereicht. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt wolle man die Branchenschau ausrichten, sagte ein Sprecher der Deutschen Messe AG am Mittwochabend. Zuvor hatte das NDR-TV-Magazin "Hallo Niedersachsen" darüber berichtet.
Die Bewerbung kommt relativ spät: Bereits Mitte November hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter die nächste IAA deutschlandweit ausgeschrieben. Bislang beteiligten sich Berlin, München, Frankfurt, Köln, Hamburg und Stuttgart. Nach Angaben der Messegesellschaft in Hannover ist ein Grund für die längere Dauer, dass man erst die Wahl des Oberbürgermeisters abwarten wollte, um Details der Bewerbung mit dem Rathaus abzustimmen. Der Grüne Belit Onay wurde Ende November als neuer hannoverscher OB vereidigt.
Messechef Jochen Köckler sagte dem NDR, er sehe gute Chancen für die Bewerbung: "Die Stadt will mit Elektrobussen und dem Fahrdienst Moia überzeugen." In Hannover findet zudem schon die IAA Nutzfahrzeuge statt, die sich bisher jährlich mit der Pkw-IAA in Frankfurt abwechselte. Das Messegelände in Hannover sei groß, die Mobilfunkabdeckung auch für Tests zum autonomen Fahren geeignet. Vertreter des VDA würden sich das Konzept im Januar näher ansehen.
Weltweit sind traditionelle Automessen wie die Detroit Motor Show, der Pariser Autosalon oder die Tokyo Motor Show in der Krise. Im September konnte die IAA die Erwartungen nicht mehr erfüllen: 560.000 Besucher und 838 Aussteller markierten langjährige Tiefstände. In den Hallen waren abgespeckte Stände mit vielen E-Autos zu sehen, während auf der Straße Klima-Aktivisten gegen schwere Spritschlucker demonstrierten, die der Branche immer noch hohe Gewinne sichern. (dpa)