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Automobilzulieferer: Strategischer Investor kauft SCS Gruppe

11.06.2024 09:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
Logo der SCS Deutschland GmbH
© Foto: SCS Deutschland GmbH

Ende 2023 rutschte der Automobilzulieferer SCS in die Insolvenz. Jetzt ist klar: Es geht in Bad Berleburg weiter. Der indische Konzern Suprajit übernimmt die Firmengruppe und sichert mehr als 1.000 Jobs weltweit.

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Der angeschlagene Automobilzulieferer SCS (Stahlschmidt Cable Systems) hat eine neue Zukunft. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Berleburg wird zum 1. Juli 2024 vom indischen Konzern Suprajit übernommen, wie Insolvenzverwalter Jens Lieser am Montag mitteilte. Neben der SCS Deutschland, in der das operative Geschäft gebündelt ist, erwerbe Suprajit gleichzeitig die gesamte Firmengruppe mit weiteren Standorten in Polen, Marokko, Kanada und China. Damit könnten weltweit mehr als 1.000 Arbeitsplätze gesichert werden. 

"Ich freue mich, dass es gelungen ist, einen weltweit tätigen strategischen Investor für SCS zu gewinnen. An der Seite eines starken international aufgestellten Partners kann SCS nun durchstarten“, sagte Lieser. Das Traditionsunternehmen blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Es ist auf die Entwicklung und Produktion von Bowdenzügen, Entriegelungseinheiten sowie Spritzgussteilen aus Kunststoff spezialisiert. Diese werden in Autotüren, Front- und Heckklappen sowie Sitzanlagen verbaut.

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Mit dem Erwerb von SCS will Suprajit neue Märkte in Europa und Nordamerika erschließen und seine Position ausbauen. "Diese Akquisition wird unsere globale Produktionsbasis für Bowdenzüge im Automotivebereich weiter stärken", erklärte Firmenchef und -gründer Ajith Rai. Er kündigte eine Konsolidierung und Umstrukturierung des deutschen Zulieferers an. Mittelfristig verspricht sich Rai von der Übernahme einen "verbesserten Kundenservice, globales Wachstum und Margenverbesserungen".

Umbau in zwei Stufen – Transfergesellschaft eingerichtet

Der Geschäftsführer von SCS Deutschland, Friedemann Faerber, soll die Umsetzung des Fortführungskonzeptes sowie den Integrationsprozess begleiten. Laut Lieser erfolgt die Transformation in zwei Stufen: In Bad Berleburg bleibt zwar der wesentliche Teil aller aktuell bestehenden 85 Arbeitsplätze erhalten. In einer ersten Phase wechseln aber 18 Beschäftigte zum 1. Juni 2024 in eine Transfergesellschaft. Ein Jahr später sollen ihnen weitere elf Mitarbeitende folgen.

"Die Einrichtung der Transfergesellschaft ermöglicht es uns, den Übergang für die betroffenen Beschäftigten sozialverträglich zu gestalten und ihnen neue Perspektiven zu bieten. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie in diesen nicht einfachen Zeiten zu dem Unternehmen loyal gestanden haben", so Lieser.

SCS Deutschland hatte im Dezember 2023 Insolvenz angemeldet. Hohe Rohstoffpreise und Auftragsrückgänge hatten den Zulieferer in Schieflage gebracht.

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