Das US-deutsche Start-up Recogni hat sich frisches Geld von namhaften Investoren besorgt. Man habe eine Serie-A-Finanzierungsrunde über 25 Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen, teilte das junge Unternehmen mit Hauptsitz in San Jose/Kalifornien am Donnerstag mit. Dies sei eine der größten im Chip-Segment überhaupt, hieß es.
Als Hauptinvestor fungiert Great Point Ventures, ebenfalls beteiligt sind die Wagniskapital-Sparten von Toyota, BMW und Osram (Fluxunit). Hinzu kommen der französische Automobilzulieferer Faurecia und DNS Capital.
Recogni wurde 2017 von Ashwini Choudhary und Gilles Backhus gegründet. Ihr Ziel: die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Sensordatenverarbeitung für autonome Fahrzeuge der Stufe 2+ voranzubringen. Im Unterschied zu bestehenden Systemen sollen die bildverarbeitenden Prozessoren des Start-ups nicht nur besonders leistungsfähig sein, sondern auch wenig Energie verbrauchen.
Laut Choudhary kann das Recogni-System sehr kleine Objekte, wie etwa Ampellichter von 20 x 20 Zentimetern, selbst aus einer Entfernung von über 200 Metern in Echtzeit identifizieren. Anders als bei Lidar und Radar erkenne es, ob die Ampel rot, gelb oder grün sei, weil Bilddaten verarbeitet würden. Man befinde sich derzeit in Gesprächen mit mehreren Automobilherstellern über eine Zusammenarbeit, hieß es.
Begeisterte Investoren
"Wir glauben, dass die Recogni-Plattform um mehrere Größenordnungen besser sein wird als alles, was wir bisher gesehen haben", erklärte Ashok Krishnamurthi, Managing Partner bei Great Point Ventures. Er sehe die Plattform als "große Chance, das Ziel der vollständigen Fahrzeugautonomie wirklich zu erreichen". Ähnlich äußerte sich Marcus Behrendt, Partner bei BMW i Ventures: "Die Fähigkeit, Sensordaten per Edge-Processing effizient und in Echtzeit zu verarbeiten, ist für autonome Fahrzeuge eine wichtige Entwicklungsrichtung. (…) Wir sind überzeugt, dass Recognis erfahrenes Team mit dem richtigen Ansatz zur Lösung dieser kritischen Fragen beiträgt."
Recogni will das neue Kapital zur Entwicklung des bis dato leistungsfähigsten Inferenzsystems einsetzen. Zudem soll das Team der Münchner Niederlassung, dass sich auf den Bereich der KI-Entwicklung konzentriert, innerhalb der kommenden zwölf Monate deutlich aufgestockt werden. (rp)