-- Anzeige --

BGH: Richterin nach Musterklage gegen VW befangen in Diesel-Fällen

20.05.2021 14:03 Uhr | Lesezeit: 3 min
VW Abgas-Skandal
Der BGH hat entschieden, dass eine Richterin, die im VW-Diesel-Skandal eine Entschädigung erhalten hat, nicht an anderen Diesel-Fällen mitwirken darf.
© Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Richterin hatte nach dem Mustervergleich zwischen VW und dem Bundesverband der Verbraucherzahlen eine Entschädigung erhalten. Als sie dann später in einem anderen Diesel-Fall als Berichterstatterin mitwirken sollte, lehnte VW die Richterin als befangen ab. Zurecht, wie der BGH urteilte.

-- Anzeige --

Eine Richterin, die sich als Diesel-Besitzerin der Musterklage gegen Volkswagen im Abgasskandal angeschlossen hatte, kann nach Auffassung des Bundesgerichtshofs (BGH) keine ähnlichen Diesel-Fälle mehr mitentscheiden. Nach dem Abschluss des Musterverfahrens durch einen Vergleich sei zwar kein wirtschaftliches Interesse am Ausgang anderer Schadenersatz-Prozesse gegen VW erkennbar, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss der obersten Zivilrichter in Karlsruhe. Allein die Anmeldung eigener Ansprüche sei aber schon "geeignet, aus Sicht der Beklagten den Anschein der Parteilichkeit zu begründen". (Az. III ZB 57/20)

Dank des Mustervergleichs zwischen VW und dem Bundesverband der Verbraucherzentralen hatten gut 245 000 Diesel-Besitzer Summen von 1350 bis 6.257 Euro bekommen - darunter auch eine Richterin am Frankfurter Oberlandesgericht (OLG). Als sie als Berichterstatterin einen Diesel-Fall übernehmen sollte, machte sie darauf aufmerksam. Daraufhin hatte VW sie abgelehnt: Sie könnte befangen sein.

Das OLG selbst sah kein Problem. Nach dem Vergleich seien weitergehende Ansprüche der Richterin im Diesel-Skandal ausgeschlossen. Außerdem gehe es in dem Fall nicht um den Skandalmotor EA 189, sondern einen anderen Motorentyp.

Das beurteilt der BGH strenger. Die Frau habe bei der Musterklage "objektiv zu erkennen gegeben", dass sie sich von VW vorsätzlich sittenwidrig geschädigt oder betrogen sieht. Wegen der zeitlichen Nähe könne "nicht mit einer genügenden Wahrscheinlichkeit angenommen werden", dass sie ihre Haltung inzwischen geändert habe.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Urteil

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#VW

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.