Zulieferer Bosch glaubt an die Zukunft der E-Mobilität. Entsprechend arbeitet der Technikkonzern an neuen Antriebskonzepten. Auf der Detroit Auto Show (bis 22. Januar) zeigen die Schwaben die sogenannte E-Achse, die Motor, Getriebe, Regelelektronik und Achse in besonders kompakte Weise vereint. Im Vergleich zu konventionellen Verbrennungsmotoren benötigt die Bosch-Lösung rund ein Drittel des Bauraums, was völlig neue Freiheitsgrade vor allem beim Fahrzeugdesign verspricht. Laut Bosch ist die E-Achse zudem um gut 20 Prozent kompakter als derzeit übliche E-Antriebe.
Neben den Vorteilen beim Packaging soll die Bosch-Lösung auch die Kosten für den E-Antrieb verringern. Im Vergleich zu den derzeit verwendeten Einzelkomponenten soll der Kostenvorteil bei etwa fünf bis zehn Prozent liegen. Der Kunde profitiert zudem vom relativ einfachen Aufbau des Antriebsystems. Beim E-Motor kommen nur 250 Teile zum Einsatz, während ein Verbrennungsmotor aus rund 2.500 Komponenten besteht. Entsprechend der geringeren Zahl an Verschleißteilen dürften auch die langfristigen Kosten bei einem E-Antrieb geringer ausfallen.
Das Leistungspotenzial der E-Achse ist skalierbar und soll ein Spektrum von 50 bis 300 kW (68 – 408 PS) sowie 1.000 bis 6.000 Newtonmeter Drehmoment abdecken. Die E-Achse ist also vom Kleinwagen bis zum Sportwagen einsetzbar. Der in Detroit ausgestellte Prototyp leistet 150 KW / 204 PS und 3.800 Newtonmeter Drehmoment. Auch bei Hybridfahrzeugen könnte die E-Achse in Kombination mit Downsizing-Motoren Verwendung finden.
Bosch sieht in der E-Achse ein wesentliches Antriebsteil für den Massenmarkt der E-Mobilität ab 2020. Unter anderem arbeitet der Zulieferer eng mit Renault zusammen. Bereits 2015 wurde ein Prototyp mit der neuen Antriebstechnik auf Basis eines Renault Zoe aufgebaut. (sp-x)