Die jährliche Schadenanalyse der CG Car-Garantie Versicherungs-AG zeigt einen erneuten Anstieg der durchschnittlichen Reparaturkosten. Erstmals überschreiten sie mit 718 Euro die 700-Euro-Marke. Im Vorjahr lagen die Kosten noch bei 657 Euro. Bereits 2022 hatten sie die 600-Euro-Grenze überschritten. Jedes Jahr wertet CarGarantie rund eine Million ausgelaufene Garantieverträge in Europa aus, um diese Entwicklung zu dokumentieren.
Preisgipfel noch nicht erreicht
Der Anstieg bei den durchschnittlichen Reparaturkosten kommt für die Experten nicht überraschend. "Die kürzlich durchgeführte puls-Studie hatte bereits festgestellt, dass der Großteil der Entscheider in der Automobilindustrie eine Preissteigerung für Werkstattleistungen erwartet. Auch wir hatten eine Fortsetzung des Anstiegs bereits vorausgesagt. Diese Prognose ist eingetreten", sagte CarGarantie-Vorstandschef Marcus Söldner. Es gebe derzeit keine Anzeichen für Kostensenkungen. "Die Situation des internationalen Handels und die zahlreichen Krisen lassen eher noch weitere Steigerungen befürchten", so Söldner weiter.
Motorschäden bleiben die teuersten Defekte. Bei Gebrauchtwagen macht der Motor 26 Prozent der Reparaturkosten aus (Vorjahr: 25,9 Prozent). Auf Platz zwei folgt die Kraftstoffanlage mit 17,7 Prozent, gefolgt von der elektrischen Anlage mit 12,9 Prozent. Bei Neuwagen liegt der Motoranteil bei 18,4 Prozent, die elektrische Anlage folgt mit 17,8 Prozent, während die Kraftstoffanlage 15,5 Prozent der Reparaturkosten ausmacht.
CarGarantie Schadenanalyse 2024 - Charts

Elektronikprobleme nehmen zu
Elektrische Defekte sorgen am häufigsten für Reparaturen. Bei Gebrauchtwagen entfielen 21,5 Prozent der Schäden auf die elektrische Anlage. Bei Neuwagen stieg dieser Wert sogar auf 26,1 Prozent (Vorjahr: 22,2 Prozent). Auch die Komfortelektrik verzeichnet bei Neuwagen mit 14,9 Prozent eine leichte Zunahme.
Die Häufigkeit und der Zeitpunkt des Schadeneintritts haben sich laut CarGarantie kaum verändert. 27,1 Prozent der Schäden an Gebrauchtwagen traten 2024 innerhalb der ersten 5.000 Kilometer auf, im Vorjahr waren es 27,6 Prozent. Etwa 21 Prozent der Defekte entstanden erst nach mehr als 25.000 Kilometern. Auch nach Zeit bleibt das Muster stabil: 25,8 Prozent der Schäden wurden erst nach 360 Tagen festgestellt.
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