Der Verband der Automobilindustrie hat das Umweltbundesamt (UBA) nach Berechnungen zum CO2-Ausstoß im Verkehr kritisiert. Es mache wenig Sinn, von der Bestandsentwicklung der Fahrzeuge auf die CO2-Emissionen schließen zu wollen, erklärte der VDA am Dienstag auf dpa-Anfrage. In den vergangenen zehn Jahren sei der Pkw-Bestand in Deutschland stetig gestiegen, gleichzeitig seien die CO2-Emissionen der Neuzulassungen um ein Viertel gesunken. Zugleich hieß es: "Es erstaunt, dass das UBA den Verkehrssektor ausschließlich auf den Straßenverkehr reduziert. Wie sehen die CO2-Emissionen auf der Schiene, im Luftverkehr und in der Schifffahrt aus?"
Nach Berechnungen des Bundesamtes sind die Treibhausgas-Emissionen im Verkehr 2017 gestiegen. Die Umweltbehörde verwies dabei auf einen um rund 1,5 Prozent gestiegenen Pkw-Bestand und erklärte: "Mehr Autos auf der Straße lassen höhere Fahrleistungen und damit höhere Treibhausgasemissionen erwarten." Auf den Straßen seien auch mehr Lastwagen unterwegs, die gute Konjunktur führe zu mehr Gütertransporten auf der Straße. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger sagte: "Wir brauchen generell weniger und viel sparsamere Fahrzeuge, egal mit was diese angetrieben werden."
Dies wies der VDA zurück: "Wir brauchen nicht 'generell weniger Fahrzeuge' – das wäre Bevormundung der Bürger –, sondern noch bessere, intelligentere Autos mit mehr Vernetzung und Digitalisierung im Straßenverkehr. Das senkt die CO2-Emissionen ebenso wie die Unfallzahlen und führt zu einer besseren Auslastung des Bestands." Der moderne Diesel bleibe notwendig zur Erreichung der Klimaschutzziele. "Denn seine CO2-Emissionen sind um bis zu 15 Prozent niedriger als die eines vergleichbaren Benziners." (dpa)