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Continental: Gewinn bricht um die Hälfte ein

07.05.2020 09:13 Uhr | Lesezeit: 3 min
Continental Hauptverwaltung
Die Viruskrise kostet Continental fast die Hälfte des Gewinns.
© Foto: Continental

Die Corona-Krise hat die Autoindustrie fest im Griff - und trifft damit auch Zulieferer wie Continental. Am Ende des ersten Quartals ist der Gewinn schon beinahe halbiert. Und es kommt wohl noch heftiger.

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Die Corona-Krise hat das Geschäft des Autozulieferers Continental im ersten Quartal schwer getroffen. Wie der Dax-Konzern aus Hannover am Donnerstag berichtete, sank der Gewinn unterm Strich um fast die Hälfte auf 292,3 Millionen Euro. Für das zweite Quartal rechnet Conti sogar mit roten Zahlen.

Die ganze Autoindustrie kämpft wegen der Pandemie mit eingebrochenen Verkäufen und Überkapazitäten, auch Lieferanten und Reifenhersteller bekommen das zu spüren. In jedem fünften der 249 Continental-Werke wird derzeit noch nicht wieder produziert. Weltweit mussten etwa 60 Prozent der knapp 240.000 Beschäftigten ihre Arbeitszeit verringern.

In Deutschland sind indessen fast alle Fabriken wieder angelaufen, lediglich der Standort Roding in Bayern soll noch bis Mitte Mai stillstehen. Der Umsatz ging von Januar bis März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zurück.

Bänder stehen noch größtenteils still

"Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden im zweiten Quartal noch deutlich spürbarer zu Buche schlagen", warnte Vorstandschef Elmar Degenhart. Finanzchef Wolfgang Schäfer betonte, Nordamerika und Europa stünden bei Conti für rund drei Viertel des Umsatzes - und gerade dort stehen nun noch vorwiegend die Bänder still. "Insofern würde ich davon ausgehen, dass wir im zweiten Quartal keine schwarzen Zahlen schreiben", meinte Schäfer.

Das laufende Jahresviertel dürfte 2020 das schwächste sein. Auch wenn das Betriebsergebnis um Abschreibungen oder Sondereffekte bereinigt wird, sackte es bei Continental schon im ersten Quartal deutlich ab: Der Rückgang fiel mit minus 51,1 Prozent auf 431,9 Millionen Euro noch größer aus als beim Konzerngewinn.

In China laufe es wieder besser. Doch der vorläufige Fertigungsstopp im Ursprungsland des neuen Erregers hinterließ in der gesamten Branche tiefe Spuren. In der Volksrepublik - dem wichtigsten Automarkt der Welt - wurden zuletzt schätzungsweise nur halb so viele Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hergestellt wie vor einem Jahr, in Europa 20 Prozent und in Nordamerika zehn Prozent weniger.

Einen genauen Ausblick auf die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf könne man "aufgrund der fortwährenden starken Dynamik" noch nicht abgeben, hieß es. "Derzeit ist es für uns fast ein Problem, die nächsten 14 Tage im Umsatz vorherzusehen", sagte Schäfer. Erlös und Gewinn dürften aber klar unter den Werten aus dem Jahr 2019 liegen.

Continental war wegen des stotternden Automarktes schon vor dem Corona-Ausbruch in die Krise geraten und hatte ein großangelegtes Umbauprogramm angekündigt. Bis zu 20.000 Stellen sollen bis 2029 davon betroffen sein, 500 Millionen Euro an Bruttokosten sollen eingespart werden. Es würden "weitere Maßnahmen" geprüft, hieß es. Im Zuge der Pandemie zeigt sich das Unternehmen jetzt auch bei den Investitionen zurückhaltend. Für das laufende Geschäftsjahr sollen mindestens 20 Prozent weniger ausgegeben werden als 2019.

"Wir stehen auf einer soliden Basis"

Zum Stichtag 31. März 2020 verfügte Continental über flüssige Mittel von 2,5 Milliarden Euro sowie ergänzend zugesagte, nicht ausgenutzte Kreditlinien über 4,3 Milliarden Euro. "Wir stehen auf einer soliden Basis, sind unabhängig und voll handlungsfähig, trotz der herausfordernden Situation weltweit", versicherte Degenhart.

In den Fabriken hat Conti den Schutz erhöht - etwa durch häufigere Reinigung, veränderte Schichtpläne oder Abtrennungen aus Plexiglas. Die rund eine Millionen Schutzmasken pro Woche für die Mitarbeiter stellt der Konzern selbst her. Der Vorstand beschloss, seinen zunächst auf einen Monat angelegten Verzicht auf zehn Prozent des Festgehalts um drei weitere Monate bis Ende Juli zu verlängern. (dpa)

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