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Corona-Krise: Bei zehn Prozent der Firmen bleiben Rechnungen liegen

25.01.2021 09:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
Mahnung; Rechnung; Zahlungsmoral; Zahlungsverzug; Insolvenz
Viele Unternehmen haben durch die Corona-Krise klamme Kassen und lassen daher Rechnungen liegen.
© Foto: Stauke / Fotolia

Viele Unternehmen stehen aktuell mit dem Rücken zur Wand. Da bleibt manche Rechnung länger liegen. Doch auch vor der Corona-Krise war es um die Zahlungsmoral nicht überall zum Besten bestellt.

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Jedes zehnte Unternehmen in Deutschland bezahlt nach jüngsten Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel Rechnungen nicht pünktlich oder gar nicht. Im Dezember habe der durchschnittliche Zahlungsverzug dieser 10,5 Prozent der Unternehmen mit 35,5 Tagen einen neuen Höchstwert im Corona-Jahr 2020 erreicht, analysierte Crifbürgel auf Basis von Daten zum Zahlungsverhalten von mehr als 450.000 Unternehmen.

Im Januar 2020, bevor die Pandemie in Deutschland ausbrach und viele Wirtschaftsbereiche in Bedrängnis gerieten, habe der durchschnittliche Zahlungsverzug von Unternehmen hierzulande noch bei 26,4 Tagen gelegen. "Unternehmen, denen es wirtschaftlich noch gut geht, haben eine hohe Zahlungswilligkeit und wollen unter keinen Umständen in Verzug geraten", fasste Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein die Entwicklung zusammen. "Rund zehn Prozent der Unternehmen haben so starke finanzielle Probleme, dass die Zahlungsfähigkeit eingeschränkt ist. Wenn diese Unternehmen ihre Rechnungen bezahlen, dann nur mit einem deutlichen Zahlungsverzug." Vor allem im Gastgewerbe, das aktuell wieder unter dem Lockdown leidet, bleiben demnach Rechnungen vergleichsweise lange offen (durchschnittliche Verspätung 77,6 Tage).

Die Auskunftei warnt: Verspätet oder nicht bezahlte Rechnungen seien eine der häufigsten Insolvenzursachen. Vor allem kleinen und mittelständischen Betrieben drohten Liquiditätsengpässe, wenn Kunden nicht rechtzeitig zahlten. 

Am stärksten überziehen den Angaben für Dezember zufolge Unternehmen in Berlin die Frist zum Begleichen von Rechnungen, im Schnitt um 68,4 Tage. Auch in Brandenburg (durchschnittliche Verspätung 56,8 Tage) und in Rheinland-Pfalz (48,7 Tage) zahlen viele Unternehmen Rechnungen mit starkem Verzug. Am besten stellt sich die Situation nach Auskunft von Crifbürgel in Thüringen dar: Unternehmen im Freistaat zahlen im Durchschnitt nur mit 19,6 Tagen Verspätung.

Auch bei der Quote der Nicht- und Spätzahler unter den Unternehmen belegt die Bundeshauptstadt Berlin mit 26,1 Prozent im Dezember den unrühmlichen Spitzenplatz. Am besten ist die Zahlungsmoral demnach derzeit in Thüringen: Dort zahlten den jüngsten Angaben zufolge nur 6,5 Prozent der Unternehmen Rechnungen nicht oder verspätet. (dpa)

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KOMMENTARE


C.Klein

26.01.2021 - 10:15 Uhr

Uns gehts allen schlecht! Meiner Meinung nach liegt es immer noch daran, dass die Betriebe uns eingeschlossen das Geld ihrer Kunden sparen! Denn die wissen, wie man die Betriebe unter Druck setzt das wird leider überall so propagiert. Vor 20 Jahren hat noch jeder 3. von 10 Kunden gesagt, gute Leistung muss bezahlt werden, heute ist es vielleicht einer von 20. Das Geld wird leider in die Hälse der Unternehmen geschmissen, die am wenigsten dafür Leisten müssen. Die Sparpolitik sitzt zu tief in den Köpfen und große Unternehmen schröpfen die Gesellschaft durch die Einfachheit ihrer Geschäftsmodelle. Diese Modelle sind leider im Mittelstand nicht möglich viele Versuche sind schon gescheitert oder nur mittelmäßig bis schlecht. Ich bin gespannt, ob die Unternehmen, die Corona überleben, ihre Preise so anpassen werden, um Ihre Rechnungen pünktlich zahlen zu können.


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