Das Doppelkupplungsgetriebe (DKG) kombiniert zwei separate Teilgetriebe in einem kompakten Gehäuse. Eine Hohlwellenkonstruktion übernimmt die geraden Gänge (2, 4, 6), während eine innenliegende Welle die ungeraden Gänge (1, 3, 5) steuert. Jedes Teilgetriebe ist mit einer separaten Nass- oder Trockenkupplung verbunden, die abwechselnd aktiviert wird.
Während ein Gang genutzt wird, legt das System bereits den nächsten Gang vor. Diese intelligente Schaltstrategie ermöglicht unterbrechungsfreie Schaltvorgänge im Millisekundenbereich. Dadurch werden Zugkraftunterbrechungen vollständig eliminiert und die Kraftübertragung bleibt jederzeit konstant. Diese Bauweise sorgt für ein besonders dynamisches Fahrverhalten und wird vor allem in Sportwagen und Hybridfahrzeugen eingesetzt, um eine optimale Beschleunigung zu gewährleisten.
Leistungsmerkmale und Vorteile des Doppelkupplungsgetriebes
Das Doppelkupplungsgetriebe (DKG) bietet gegenüber herkömmlichen Automatikgetrieben erhebliche Vorteile in Bezug auf Effizienz, Fahrleistung und Kraftstoffverbrauch:
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Effizienzsteigerung und Kraftstoffeinsparung
Durch die direkte Kraftübertragung ohne Drehmomentwandler kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu zehn Prozent gesenkt werden, abhängig von Fahrstil, Fahrzeugmodell und Getriebeabstimmung. Dies macht das DKG besonders attraktiv für Fahrzeughersteller, die Emissionsvorgaben erfüllen müssen. -
Verbesserte Beschleunigung und Fahrdynamik
Die extrem schnellen Gangwechsel ohne spürbare Zugkraftunterbrechungen sorgen für eine verbesserte Beschleunigung und ein agiles Fahrverhalten. Diese Eigenschaften machen das DKG besonders beliebt in hochleistungsstarken Fahrzeugen. -
Kompakte Bauweise und Gewichtsoptimierung
Die kompakte Konstruktion und das relativ geringe Gewicht des DKG erleichtern den Ein- und Ausbau in der Werkstatt und tragen zur Fahrzeuggewichtsreduzierung bei. Dies verbessert die Fahrleistungen und die Effizienz moderner Fahrzeuge.
Herausforderungen und Wartung in der Werkstatt
Trotz der technischen Vorteile stellt das Doppelkupplungsgetriebe Werkstätten vor spezielle Herausforderungen:
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Komplexität und Diagnosetechnik
Die komplexe Hydrauliksteuerung des DKG erfordert spezielle Diagnosegeräte und umfangreiches Fachwissen. Die empfohlenen Ölwechselintervalle liegen je nach Hersteller zwischen 60.000 und 80.000 Kilometern. -
Häufige Problemstellen und Wartung
Typische Schwachstellen umfassen den Verschleiß der Lamellenkupplungen bei Stop-and-Go-Verkehr sowie Sensordefekte in der Mechatronik-Einheit. Die präzise Abstimmung und Kalibrierung des Getriebesystems ist entscheidend, um die Schaltvorgänge optimal zu gestalten. -
Integration in moderne Bordnetze
Moderne DKG-Systeme werden zunehmend mit 48-Volt-Bordnetzen kombiniert, um das Anfahrverhalten in Hybrid- und Mild-Hybrid-Fahrzeugen zu optimieren. Dies erfordert neue Schulungen für Werkstatttechniker, um den Umgang mit elektrifizierten Antriebssystemen sicher und effizient zu gestalten. - Kostenintensive Reparaturen
In Vertragswerkstätten können die Kosten beispielsweise für ein S tronic-Getriebe von Audi inklusive Einbau über 10.000 Euro betragen. Alternativen wie instandgesetzte Getriebe oder Komponentenreparaturen können die Kosten jedoch reduzieren.